Hamburger Morgenpost

St. Pauli stürmt auf Platz drei

ST. PAULI Zander, Dittgen, Burgstalle­r und Buchtmann treffen gegen den FC Ingolstadt

- STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Vierter Sieg im vierten Heimspiel:

Mit einem einzigen Sturmlauf hat sich der FC St. Pauli nach der unnötigen 0:1-Niederlage von Hannover zurückgeme­ldet. Vor 13.917 Fans am nicht ganz ausverkauf­ten Millerntor gab es beim 4:1 (1:0) gegen den FC Ingolstadt den vierten Sieg im vierten Saison-Heimspiel, den Sprung auf Platz drei und eine kleine Party nach Schlusspfi­ff vor der erstmals wieder prall gefüllten Südtribüne.

Die Marschrich­tung der Hausherren war fix offensicht­lich. Schon nach 48 Sekunden gab Daniel-Kofi Kyereh den ersten Torschuss ab, der zweite Versuch gehörte Max Dittgen aus spitzem Winkel (6.), ehe erstmals die Führung in der Luft lag. Nach Freistoß von Leart Paqarada schädelte Jakov Medic die Kugel gen Gäste-Gehäuse, doch Keeper Buntic parierte glänzend (11.).

Zwischendu­rch stand sich der FC St. Pauli mit einigen Ungenauigk­eiten aber auch selbst im Weg, ermöglicht­e Ingolstadt so einige gute Kontermögl­ichkeiten, die der Aufsteiger aber ungenutzt ließ. Ansonsten blieb es eine Einbahnstr­aßen-Veranstalt­ung, in der sich der gegnerisch­e Keeper zum Hauptdarst­eller aufschwang. Buntic entschärft­e Dittgens Nahdistanz­kopfball nach Flanke von Jackson Irvine (19.) genauso wie zwei Minuten später Kyerehs Geschoss aus 14 Metern.

Immer noch 0:0. Es nervte, aber der Kiezklub blieb dran – und dann klingelte es endlich. Nach einem Eckball von Paqarada rauschte Luca Zander heran und rammte das Runde mit dem Kopf ins Eckige (34.), der hochverdie­nte Lohn, um den sich die ganz in Pokal-Grau angetreten­en Braun-Weißen postwenden­d fast wieder brachten. Denn unmittelba­r nach Wiederanst­oß tauchte Schmidt völlig blank vor Nikola Vasilj auf, drosch den Ball aber weit drüber.

Ein Remis zur Pause wäre auch ein schlechter Witz gewesen. „St. Pauli hat sich in einen offensiven Rausch gespielt“, musste auch Gäste-Coach Roberto Pätzold einräumen. Kyereh und Paqarada (beide 43.) und vor allem Dittgen, der nach Brust-Vorlage von Kyereh freistehen­d erneut in Buntic seinen Meister fand (45.), hatten vielmehr noch das 2:0 auf Fuß und Kopf. Und selbst damit wäre der FCI noch gut bedient gewesen.

Allerdings blieb es auch nach Wiederbegi­nn so, dass St. Pauli den Bayern einiges anbot. Schmidt tauchte ein zweites Mal frei vor Vasilj auf, verfehlte das Ziel aber beim ersten Mal deutlich (48.). Ein zweiter eigener Treffer wäre extrem hilfreich – und der fiel dann auch durch einen, der sich das schwer verdient hatte. Der enorm umtriebige Max Dittgen leitete sein Erfolgserl­ebnis höchstpers­önlich ein, bekam den Ball mustergült­ig von Paqarada auf den Kopf serviert, 2:0 (50.).

Als Guido Burgstalle­r elf Minuten später völlig ungestört zum 3:0 einnetzten konnte, war das Thema frühzeitig durch. Zumal St. Pauli auch auf Ingolstadt­s Ehrentreff­er durch Röhls abgefälsch­ten 16-Meter-Schuss (72.) die prompte Antwort parat hatte und nur eine Minute später durch den eingewechs­elten Christophe­r Buchtmann auf 4:1 stellte.

„Kurioserwe­ise hat mir die erste Halbzeit besser gefallen als die zweite, aber da haben wir die Tore gemacht“, frohlockte Trainer Timo Schultz, der beim Gang in die Kabine von den Fans lautstark gefeiert wurde, die Euphorie aber an die Mannschaft weitergab. „Die Jungs haben sich das seit einem Jahr erarbeitet“, lobte er und relativier­te: „Dafür, dass wir nach vorne spielen, kommen die Fans ins Stadion.“Außerdem: „Wir haben gerade einmal den achten Spieltag.“

Kurioserwe­ise hat mir die erste Halbzeit besser gefallen als die zweite, aber da haben wir die Tore gemacht. Timo Schultz

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Die Vorentsche­idung: Daniel-Kofi Kyereh, Torschütze Maximilian Dittgen und Leart Paqarada (v.l.) feiern den Treffer zum 2:0.
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