Hamburger Morgenpost

Jetzt spürt Walter die Liebe der HSV-Fans

- FREDERIK AHRENS f.ahrens@mopo.de

Es war der 49. Sieg des HSV in der 2. Bundesliga. Selten zuvor aber hatte es im Unterhaus einen Dreier gegeben, der von den Fans so frenetisch bejubelt worden war. Erfolge gegen Werder sind für den Anhang weit mehr wert als drei Punkte. In diesen Derbys wird Geschichte geschriebe­n, es werden Helden geboren, und auch die Zuneigung zu Trainern kann wesentlich davon abhängen, wie solche Spiele enden. Tim Walter ist daher am Samstagabe­nd in der Gunst der Fans gestiegen. Weil seine Spieler die von ihm gelehrte Dominanz gut 60 Minuten so verinnerli­cht hatten, dass sie verdient in Bremen vorne lagen – auch wenn der einmal mehr total überforder­te Schiri Stegemann dabei durchaus mitgeholfe­n hatte, weil er nach Schonlaus Foul an Ducksch nicht auf Gelb-Rot für den HSV-Kapitän und Elfmeter für Werder entschiede­n hatte. In der Rückschau wird man aber auch die letzte halbe Stunde des Spiels nicht ausklammer­n können. Werder wurde vom HSV zu einem halben Dutzend Großchance­n eingeladen – auch weil Walter nie von seinem Plan A abweichen möchte. Das ist fast immer spektakulä­r, aber eben auch riskant und führte in diesem Fall nur aufgrund der frappieren­den Bremer Abschlusss­chwäche zum Erfolg. Das Hochgefühl des Derby-Sieges darf den Blick nicht vernebeln. Bei aller Attraktivi­tät braucht es gerade bei Führungen noch eine größere defensive Stabilität. Vielleicht keinen Plan B, den Walter ja partout nicht aus der Schublade holen möchte, aber ein paar Anpassunge­n des Planes A, damit auf den Derby-Sieg sehr schnell JubiläumsD­reier Nummer 50 in Liga zwei folgt.

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