HAMBURG-TAKT
Den geplanten Neubau sollen täglich deutlich mehr als 13.000 Fahrgäste nutzen
Bahn frei für den neuen Busbahnhof in Rahlstedt! Die Busse im einwohnerstärksten Stadtteil in Hamburg fahren an ihrer Kapazitätsgrenze, für eine bessere Anbindung an die City soll jetzt ein Neubau errichtet werden.
Denn die Busanlage am Bahnhof Rahlstedt in der Amtsstraße ist auf Dauer zu klein für die 1200 Fahrzeuge, die dort täglich halten und losfahren. Das macht in der Hauptverkehrszeit pro Minute 1,5 Busse oder 85 Busse pro Stunde. Laut der Hochbahn handelt es sich um elf Buslinien, darunter zwei Metro- und eine Express-Buslinie.
Dazu kommt: Um den Hamburg-Takt zu realisieren – also dass jeder Hamburger innerhalb von fünf Minuten ein Verkehrsangebot erhält –, sind noch weitere Taktverdichtungen, größere Fahrzeuge und neue Linien nötig. Denn perspektivisch sollen aus den aktuell täglich 13.000 Fahrgästen, die den Bahnhof nutzen, viel mehr werden.
Möglich wird der Neubau im Zusammenhang mit dem zweiten Planungsabschnitt der neuen S-Bahn-Linie S4 nach Bad Oldesloe, der auch Rahlstedt anbinden soll. Die Hochbahn als Betreiber des
Busbahnhofs, die Deutsche Bahn als Projektleiter der geplanten S4 sowie die Stadt befinden sich laut Senat derzeit in Gesprächen, wie der neue Busbahnhof genau realisiert werden soll.
Das geht aus einer Kleinen Anfrage von Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, an den Senat hervor. „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Deshalb können nur die aktuellen Planungsstände skizziert werden“, heißt es dort.
Einig sind sich die Verkehrsunternehmen darin, dass die neue Busanlage mehr Platz für Fahrgäste haben muss. Auch die Unterführung zwischen dem ZOB in der Amtsstraße und dem Bahnsteigzugang sowie der Busanlage im Doberaner Weg wird nicht so bleiben: Die neuen Planungen der S4 sehen eine barrierefreie Personenunterführung am südlichen Ende des neuen Bahnsteigs vor.
Am Bahnhof hält bisher nur die Regionallinie RB81 nach Ahrensburg mit etwa 9800 Einund Austeigern pro Tag. „Die neue S-Bahn-Linie S4 wird dem öffentlichen Verkehr in Rahlstedt einen deutlichen Schub nach vorne geben“, ist Buschhüter überzeugt. „Prognostiziert wird nahezu eine Verdreifachung der Fahrgastzahlen im Vergleich zum heutigen Betrieb. Mit dieser Entwicklung muss die Busanlage in der Amtsstraße Schritt halten.“
Sowohl die möglichen Kosten für den Neubau, die prognostizierte Fahrgastzahl als auch die Bauzeit des Busbahnhofs können laut Senat derzeit noch nicht beziffert werden. Die neue Linie S4 soll von Altona nach Bad Oldesloe fahren und bis zu 25.000 Menschen in Wandsbek, Marienthal, Tonndorf, Rahlstedt und Kreis Stormarn an das Hamburger Schnellnetz anbinden.
Die neue S-Bahn-Linie S4 wird dem öffentlichen Verkehr in Rahlstedt einen deutlichen Schub nach vorne geben. Ole Thorben Buschhüter (SPD)