Musiktheater zum Anbeißen
HÄNSEL UND GRETEL Klassiker für Familien im Allee-Theater
Pünktlich zur Adventszeit beglückt die Kammeroper mit einer familienfreundlichen Bilderbuchinszenierung: Auf dem Programm steht „Hänsel und Gretel“, die populäre SpätromantikOper von Engelbert Humperdinck.
Welten prallen aufeinander in dem aus Musik und Gesang, Licht und Farben „gezauberten“Märchenspiel, dessen Premiere Intendant Marius Adam (der Regie führte) coronabedingt satte zwölf Monate entgegenfiebern musste. Und die nun vom Publikum mit begeistertem Applaus gefeiert wurde.
Den Tag mit Stricken und Reisigbinden verbringen? Das ist nichts für Hänsel und Gretel. Lieber toben die hungrigen Kinder des armen Besenbinders Peter (Titus Witt als Ernährer, der nachts einträgliche Geschäfte mit unheimlichen Wesen des Waldes macht) in der engen Stube ihrer Holzhütte herum. Mit strahlenden Stimmen glänzen Maria-Teresa Bäumler (Gretel) und Iva Krušić (Hänsel) als Geschwisterpaar.
Welch ein Glück, dass die beiden in jeder Lebenslage aufeinander zählen können. Das zeigen die Erlebnisse im Wald. Denn weder Sand- und Taumännchen (Anne Elizabeth Sorbara) noch die vier Engel können die Kinder vor dem mächtigen Zauber der Knusperhexe (Jana Lou) schützen, die – als Zuckerbäckerin getarnt – Hänsel und Gretel in ihre MarshmallowWelt lockt ... Doch nach bangen Momenten in den Fängen der Hexe wird schließlich alles gut. Und am Ende können Mutter (Feline Knabe) und Vater ihre Kinder wieder in die Arme schließen.
Neben dem fabelhaften Sängerensemble mit großem Beifall bedacht: Orchesterleiter Ettore Prandi, der die Partitur bearbeitet hat und sie nun mit nur sechs Musikern eindrucksvoll umsetzt.
Was wir zu sehen bekommen, ist Musiktheater wie aus einem Guss – einfach zum Anbeißen.
Allee-Theater: bis 26.12., Max-Brauer-Allee 76, Karten 33/38,50 Euro, 2GVorstellungen