Wird das Gipfeltreffen zum Geister-Kracher?
ZUSCHAUER Noch dürfte Dortmund sein Stadion zu einem Drittel füllen
Eine überraschende Wende oder nur eine trügerische Hoffnung vor allem für Dortmunder Fans? Möglicherweise können doch rund 22.000 Besucher im Stadion den BundesligaKracher zwischen Borussia Dortmund und Bayern München verfolgen. Da das Bund-Länder-Gipfeltreffen die Entscheidung über Geisterspiele vertagt hat, wären die Pläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung maßgeblich.
Und die sehen derzeit eine Drittel-Auslastung von Stadien im bevölkerungsreichsten Bundesland vor. Während Bayerns Landeschef Markus Söder Geisterspiele in seinem von der Pandemie besonders betroffenen Bundesland ankündigte, setzt NRW nur auf mehr Abstand im Publikum.
Das 2G-Konzept des 1.FC Köln habe sich bewährt, hieß es laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“aus Regierungskreisen. Dass die Kölner ihr Stadion am Samstag zum Derby gegen Borussia Mönchengladbach mit 50.000 Zuschauern ausgelastet hatten und die eiligst angeordnete Maskenpflicht dort kaum beachtet wurde, hatte bundesweit für Empörung gesorgt und Forderungen nach dem völligen Ausschluss von Zuschauern befördert.
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister KarlJosef Laumann soll in einer CDU-Fraktionssitzung erklärt haben, sein Land stehe in Vergleich mit den anderen Bundesländern bei der Impfquote und bei den Booster-Impfungen gut da. Sein Vorgesetzter, der frischgewählte Ministerpräsident Hendrik Wüst, betonte allerdings: „Bilder wie in Köln darf und wird es nicht geben.“
Bereits m orgen kommt es zu einer neuerlichen BundLänder-Runde, bei der explizit über B eschränkungen von Großveranstaltungen wie Bundesliga-Spielen beraten und auch beschlossen werden soll. Ob der NRWKurs, noch relativ viele Zuschauer in die Stadien zu lassen, Bestand haben wird, ist also fraglich.
„Man kann davon ausgehen, dass die Bundesliga ohne Zuschauer weiterspielen soll“, erklärte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, in dessen Land am vergangenen Wochenende bereits Geisterspiele stattgefunden haben: „Das ist eine richtige Entscheidung.“
Der CSU-Politiker Söder sprach von „unterschiedlichen Ansätzen“in der Runde und kündigte an, dass es in Bayern Geisterspiele auch ohne eine bundeseinheitliche Regelung geben werde. Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, „dass im Fußball etwas passieren muss“, so Söder. „Die hohe Mobilität bei der An- und Abreise“sei nicht verantwortbar.
„Die Bundesliga muss nicht in vollen Stadien spielen“, erklärte auch der designierte Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck von den Grünen.