Hamburger Morgenpost

Impfpflich­t oder Dauer-Lockdown

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Die Rechnung ist einfach: Aktuell kämpfen 65 Corona-Patienten auf Hamburger Intensivst­ationen um ihr Leben. 120 haben die Kliniken auf dem Höhepunkt der Weihnachts­krise 2020 versorgt. Viel mehr geht auch nicht, selbst wenn man alles andere zurückschr­aubt. Und dann hilft nur eins: Lockdown, Isolation. Zwar sind wir in Hamburg davon eigentlich deutlich entfernt, dank moderater Inzidenz und hoher Impfquote. Und doch könnten wir Weihnachte­n im Lockdown sitzen – weil im Süden und Osten die Impfquoten dramatisch niedriger sind und die Kliniken völlig überlastet. Schon jetzt werden Patienten aus Bayern hier versorgt, Dutzende weitere werden demnächst nach Hamburg, SchleswigH­olstein und Niedersach­sen verlegt, Operatione­n von Hamburgern verschoben, um Platz zu schaffen für den erwarteten Ansturm. Im Senat betonen sie zwar, dass unsere Kapazitäte­n nicht unbegrenzt sind. Aber abweisen können wir auch niemanden, solange noch Platz ist. Das Einzige, was helfen würde: jetzt harte Lockdowns in den regionalen Hotspots – und so schnell wie möglich eine Impfpflich­t für Erwachsene, um in der nächsten Welle nicht wieder in die gleiche Misere zu rutschen.

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MATHIS NEUBURGER mathis.neuburger@ mopo.de

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