Mit 80 so richtig durchstarten
Tatjana König über Rentner-Start-ups und den Hamburger Nobelpreis
Im Podcast „Wie ist die Lage?“spüren wir seit über einem Jahr tagesaktuellen Fragen nach. Dafür spricht Gute-Leude-Chef Lars Meier fast jeden Tag mit einer interessanten Hamburger Persönlichkeit: Macher:innen, Musiker:innen, Models und Politiker:innen, genauso wie Sportler:innen, Freiberufler:innen und Helfer:innen – sie alle kommen eine Viertelstunde im Podcast zu Wort. Wir möchten von ihnen wissen, wie Hamburg denkt und was die Menschen in der Hansestadt bewegt. Heute macht dies Discovery Dock möglich. Die Gespräche finden über das Telefon statt. In der aktuellen Folge spricht PR-Profi Lars Meier mit Tatjana König aus dem Vorstand der Körberstiftung.
Lars Meier: Frau König, die Körber Stiftung will mit ihrem Programm „Netzwerken und Veranstaltungen“Menschen dabei unterstützen, sich über die Zukunft des Zusammenlebens zu verständigen. Inwieweit müssen Sie sich derzeit in Hinblick auf die Pandemie mit der Gegenwart auseinandersetzen?
Tatjana König: Wir setzen uns immer mit der Gegenwart auseinander.
Aber zum Verständnis der Gegenwart gehört natürlich auch die Beschäftigung mit der Vergangenheit. Die Pandemie hat auch gezeigt, dass das Thema Wissenschaftskommunikation ein sehr wichtiges Thema ist, und das ist tatsächlich auch ein Gebiet, auf dem wir schon länger unterwegs sind. Wir vergeben jedes Jahr den deutschen Studienpreis an herausragende Doktorand:innen und tatsächlich bekommen die Gewinner:innen ein Kommunikationstraining von uns, damit diese vielversprechenden Talente allgemein verständlich über ihre Arbeit sprechen können. Insofern legen wir den ersten Baustein für Menschen, wie beispielsweise den Virologen Christian Drosten, der uns allen so wunderbar erklären kann, wie es virologisch gerade aussieht.
Wie ist es denn so, mit diesen ganzen schlauen Menschen um Sie herum? Wann holen Sie sich denn mal etwas Normalität? Ich als Nicht-Akademiker hätte da etwas Sorge.
Die Stiftung ist auf ganz unterschiedlichen Feldern unterwegs. Wir haben zum Beispiel in Bergedorf mit dem „Haus im Park“ein Angebot eher für ältere Menschen und Ende des nächsten Jahres ziehen wir in das KörberHaus. Da spielen auch Themen wie Leben mit dem Tod oder die Frage, wie man Kommunen für ältere Menschen attraktiv machen kann, eine große Rolle. Wir haben hier Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen und die Veranstaltungsreihe „Unerhört“im Körberforum, die gerade der jungen Generation eine Stimme geben will. Wir haben also auch viel Kontakt zu Menschen, die nicht promoviert oder habilitiert sind.
Es heißt in Ihrem Programm weiter, dass Sie auch den Gründergeist der Älteren fördern und den Menschen im Exil eine Stimme geben wollen. Das heißt, Sie machen so Rentner-Start-ups?
Absolut. Es gibt einen Wettbewerb, der tatsächlich Gründer auszeichnet, die im fortgeschrittenen Alter – so mit 60 plus – gegründet haben. Da wundert man sich, wie viele es davon gibt.
Was machen die dann so? Gibt es da so Leuchttürme, die sie benennen können?
Thilo Bode von Foodwatch, das kennen vielleicht einige. Der hat tatsächlich auch erst im fortgeschrittenen Alter Foodwatch gegründet. Und es gibt auch andere, die tatsächlich mit 80 Jahren auf der Schwäbischen Alb Wohnungsbau für ältere Menschen möglich machen und große Netzwerke spinnen. Es gibt viele Beispiele, in denen ältere Menschen noch mal neu durchstarten.
Wie weit reicht denn die Körberstiftung? Sie sitzen ja in der HafenCity.
Wir sind deutschlandweit und international unterwegs. Fast alles hat aber die Keimzelle in Hamburg. Der Gedanke des
Bergedorfer Gesprächskreises, der auf den ersten Blick nach einer sehr lokalen Veranstaltung klingt, findet in Nicht-Corona-Zeiten auch in Peking oder Beirut statt. Es geht immer darum, Menschen zusammenzubringen, um durch das miteinander Reden Krisen oder auch Feindschaften zu entschärfen, und der Dialog dadurch eine gute Basis hat.
Sie verleihen einen der angesehensten Wissenschaftspreise weltweit. Gibt es für die Verleihungen einen großen Andrang?
Ja, tatsächlich. Der Körberpreis für die europäische Wissenschaft wird jedes Jahr vergeben und ist mit einer Million Euro Preisgeld dotiert und zählt damit zu den hoch dotierten und bekanntesten Auszeichnungen hier in Hamburg und auch im deutschsprachigen Raum. Manche nennen ihn den Hamburger Nobelpreis.
Sie haben mit Beginn der Pandemie bei der Körberstiftung angefangen. Wie sehr sind Sie denn hier bereits angekommen?
Weniger als gedacht und erhofft, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich versuche jetzt peu à peu Hamburg kennenzulernen, und was mir sehr gefehlt hat, ist, dass in großen Teilen der Zeit Restaurants geschlossen waren und keine Veranstaltungen stattgefunden haben, die dann auch Anlass sind, durch Hamburg zu fahren und mal einen anderen Ort kennenzulernen. Ich hoffe, dass das bald wieder längerfristig Fahrt aufnimmt und ich dann insofern auch mehr das Gefühl habe, zu einer Hamburger Deern zu werden.
Die ganze Folge gibt es hier zum Nachhören. Darin stellt Tatjana König auch ihre persönlichen Top 3 für eine Mittagspause in der HafenCity vor.
vom Erfolg spinnt sie Intrigen, um ihre und Maurizios Macht im Familiengeschäft auszubauen. Ihr Plan geht auf, Maurizio ist irgendwann tief in die Geschäfte des Modehauses verwickelt, verscherzt es sich mal mit seinem Onkel Aldo (Al Pacino), mal mit seinem Cousin Paolo (nicht wiederzuerkennen: Jared Leto).
Zu Patrizias Unglück hat Maurizio irgendwann genug von ihrer Ehe. Er reist in die Schweiz (auch um Ermittlungen wegen einer mutmaßlichen Urkundenfälschung zu entgehen) und bandelt dort mit einer früheren Freundin an. Das Drama nimmt seinen Lauf. Involviert ist nun auch eine kriminelle Wahrsagerin, verkörpert von Salma Hayek. Die zwei Stunden, 38 Minuten dieses Films verfliegen nur so. Die Schauspielkunst der Darsteller ist ein Genuss. Das Überkandidelte von Lady Gagas Figur passt zu jener Rolle, die sie auch als Popstar schon immer verkörpert. Sie habe sich völlig in die Rolle reingesteigert, hatte die 35-Jährige vor Kurzem erzählt. „Ich hatte gegen Ende der Dreharbeiten psychische Schwierigkeiten.“
Und dann die Kostüme! Männer in maßgeschneiderten Nadelstreifenanzügen und gepunkteten Seidenkrawatten, Patrizia in sagenhaften Vintage-Designs, glitzernd, behangen mit Unmengen an Schmuck. Gaga habe erklärt,
sie wollte aussehen wie ihre italienische Mutter in dieser Zeit, sagte Kostümdesignerin Janty Vates der „New York Times“. Man habe sich am Gucci-Archiv in Florenz bedient, aber auch an Gagas eigenem Kleiderschrank. Besetzung, Design, Plot, Musik: „House Of Gucci“überzeugt auf allen Ebenen. Und lebt natürlich auch von einer großen Regie. Kameras fliegen über luxuriöse Anwesen oder setzen wichtige Momente stark in Szene. Zum Beispiel am Schluss, wenn Patrizia eine folgenreiche Entscheidung getroffen hat, die das Leben des Gucci-Clans für immer verändern wird. Blick auf sie, die mit aufgerissenen Augen in ihrer Badewanne untertaucht
und starr unter Wasser bleibt. Schnitt zu Maurizio, der lächelnd durch die Straßen Milans radelt – nicht ahnend, was ihm gleich geschieht.
158 Minuten, ab 12 Jahren; Abaton (OmU), Astor, Blankeneser Kino, Cinemaxx (alle; Dammtor auch OV), Holi, Koralle, Passage, Savoy (OV), UCI (alle), Zeise (OmU)