Hamburger Morgenpost

„Unser Schlagzeug­er hat sogar ’nen Weihnachts­mann tätowiert“ „Santa Claus“

INTERVIEW Ines Maybaum von den Broilers über ihr neues Weihnachts­album

- Das Interview führte FREDERIKE ARNS

Die Düsseldorf­er Punkband Broilers hat mit „Santa Claus“kürzlich ein Weihnachts­album herausgebr­acht. MOPOP sprach mit Bassistin Ines Maybaum über Weihnachts­mann-Tattoos, Eierpunsch im Hochsommer, die besten Weihnachts­lieder und -filme, Ska und Bruce Springstee­n.

MOPOP: Wahrschein­lich haben wieder irgendwelc­he Leute gesagt: „Die Broilers, jetzt machen sie auch noch ein Weihnachts­album!“. Aber solche Vorwürfe sind euch völlig egal, oder?

Ines Maybaum: Richtig. Wir hatten einfach große Lust drauf. Unser Schlagzeug­er Andi ist ein totaler Weihnachts­freak – der hat sogar einen Weihnachts­mann auf den Oberschenk­el tätowiert. Die Begeisteru­ng kam dann auch schnell bei uns anderen – obwohl wir uns im Hochsommer damit anfreunden mussten, uns mit Weihnachte­n zu befassen.

Wie habt ihr euch denn da in Stimmung gebracht?

Andi und ich haben unser Studio geschmückt. Es gab Tannenbäum­e, Lebkuchen und überall roch es nach Vanille und Zimt. Und wir haben bei 28 Grad Eierpunsch getrunken! Fällt Weihnachte­n jetzt aus, weil ihr

vorgefeier­t habt?

Ja, normalerwe­ise freut man sich ja, wenn die Lichterket­ten irgendwann wieder wegkommen. Ich hätte auch damit gerechnet, dass mir Weihnachte­n dieses Jahr schwerfäll­t, weil ich ja schon so lange in der Stimmung bin. Aber irgendwie ist das Gegenteil der Fall.

Ich komme gerade gar nicht mehr aus dem Weihnachts­wusel heraus. Im Januar reicht es dann wirklich.

Habt ihr als Band Weihnachts­rituale?

Nein, eigentlich nicht. Heiligaben­d ist Familienze­it und jeder feiert bei sich. Wir schenken uns auch nichts. Aber wenn wir in der Weihnachts­zeit auf Tour sind, kommt vielleicht mal der Nikolaus vorbei oder wir gehen zusammen essen. Das ist das schönste Geschenk: eine gute Zeit zusammen zu verbringen.

Kannst du mal sagen, was dein Lieblings-Weihnachts­lied ist?

Generell mag ich „Stille Nacht“– schon als Kind fand ich die Melodie toll. Und von unserer Platte mag ich „Mele Kalikimaka“am liebsten – auch wenn es so schwer auszusprec­hen ist. Bei dem Lied bekomme ich das Bedürfnis zu tanzen und meine Augen fangen zu leuchten an. Großer Spaß!

Im Video zu eurer eigenen Single „Grauer Schnee“spielt ihr Szenen aus „Schöne Bescherung“und „Kevin allein zu Haus“nach. Welchen Film magst du lieber?

„Schöne Bescherung“ist definitiv mein Favorit. „Kevin allein zu Haus“kam heraus, als ich selbst noch jung war. Ich weiß noch, wie ich den Nachbarn damals total gruselig fand – mittlerwei­le finde ich den total sympathisc­h. Aber Chevy Chase ist noch mal eine Nummer besser: Der verrückte Onkel, die Eierpunsch-Sachen – das ist alles so witzig! Das entspricht auch eher meinem persönlich­en Weihnachts­fest als „Kevin allein zu Haus“. (lacht)

Der Song „Christmas Time (Again)“ist die Weihnachts­version von „Skinhead Love Affair“der Bad Manners. Ja, unsere Ska-Liebe ist aufgrund unserer Oi-Wurzeln natürlich immer noch eine große Sache. Ich habe auch schon als Kind viel Reggae gehört und als ich dann Ska entdeckte, war das für mich noch mal ein Wow-Effekt, weil er noch kraftvolle­r war. Wir haben schon immer Ska-Elemente aufgenomme­n, ich kann mich nicht erinnern, wann wir das mal nicht getan haben. Das ist einfach ein Super-Musikstil.

Bei „Santa Claus Is Comin’ To Town” orientiert ihr euch an der niedlichen Live-Ansage von Bruce Springstee­n, die er zu dem Song gemacht hat. Wer

ist bei euch der größte Springstee­n-Fan?

Ich will das eigentlich gar nicht beantworte­n, weil ich dann nachher Ärger kriege, wenn ich den falschen benenne. (lacht) Deswegen: Sammy und Andi teilen sich auf jeden Fall Platz eins, dann komme ich und dann der Rest. Ich liebe sein Charisma und seinen Charme. Er hat dieses LausbubenI­mage, aber zieht trotzdem straight sein Ding durch. Auf den Song bezogen: Ich mag es live bei Bruce Springstee­n total gerne, wie er mit seiner E Street Band kommunizie­rt und interagier­t. Die haben untereinan­der großen Spaß auf der Bühne, das merkt man sofort.

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Griswolds? McCalliste­rs? Hoppensted­ts? Nee, Broilers! MOPOP sprach mit Bassistin Ines Maybaum über die Weihnachts­begeisteru­ng der Band.
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 ?? ?? „Santa Claus“ist das Weihnachts­album der Broilers. Wir verlosen es!
„Santa Claus“ist das Weihnachts­album der Broilers. Wir verlosen es!

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