Hamburger Morgenpost

Von Märschen und Regenbögen

- MATHIS NEUBURGER chefredakt­ion@ mopo.de

Das Spannendst­e am Großen Zapfenstre­ich sind nicht die Fackeln oder Uniformen, sondern: Was wird gespielt? Und was sagt das über die Geehrten aus? Walter Scheel, erster liberaler Bundespräs­ident, wünschte sich 1979 wenig überrasche­nd „Die Gedanken sind frei“. Sein NachNach-Nachfolger Christian Wulff verdrückte sich recht unehrenhaf­t aus dem Amt Richtung Rosenkrieg – und überrascht­e mit „Over the Rainbow“. Gott spielt meist bei CDUlern eine Rolle. „Nun danket alle Gott“ließ Helmut Kohl 1998 im Dom zu Speyer aufführen – nach „Des Großen Kurfürsten Reitermars­ch“. Überhaupt, die Märsche: Von denen wünschten sich auch Wulff, Köhler, Rau und Herzog je einen. Nur Franz Josef Strauß brauchte 1962 gleich drei, um sich gebührend verabschie­det zu wissen. Die coolste Kompilatio­n aber hat bis heute Gerhard Schröder: Er sagte 2005 mit „Mackie Messer“, „Summertime“– und „My Way“besonders lässig Tschüs.

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