Verärgerung über Maskenpflicht beim Schulsport
Neue Regeln für Kinder. Werden Erwachsene bevorzugt? Behörde liefert Erklärungen
Schülerinnen und Schüler sollen beim Sport in Turnhallen künftig Masken tragen. Diese neu angekündigte Regel der Schulbehörde sorgt auf Twitter für digitales Kopfschütteln – schließlich gilt das für Erwachsene beim Sport so nicht. Und viele fragen sich, wie das überhaupt funktionieren soll.
Hamburgs Schulen sollen trotz Präsenzunterricht sicherer werden – damit begründete die Schulbehörde neue Corona-Maßnahmen, die ab kommendem Montag gelten. Außer um mehr Tests geht es dabei vor allem um eins: Maskenpflicht für alle Schüler:innen beim Sportunterricht in Innenräumen.
Auf Twitter sorgte das für harsche Kritik: Nutzer fragen sich, wie Sport so überhaupt funktionieren soll, und finden die Regelung angesichts der meist milden Covid-Verläufe
bei Kindern unverhältnismäßig oder unfair, weil beim Sport für Erwachsene andere Regeln gelten. Denn sie können ihrem Freizeitsport in Innenräumen an festen Plätzen ohne Maske frönen. Wer aber etwa das Sportgerät wechselt, muss die Maske wieder aufsetzen.
Der Unterschied ist die 2G-plus-Regelung: Denn zu Vereinsräumen, Fitnesscentern und Schwimmbädern hat nur Zutritt, wer doppelt geimpft oder genesen ist und
zusätzlich ein negatives Testergebnis hat oder geboostert ist. Dafür dürfen Kurse und Fitnesscenter aber voll besetzt werden.
Im Freizeitsport sind Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren wegen der regelmäßigen Tests in Schulen von dieser zusätzlichen Testpflicht befreit. Wer von ihnen noch nicht doppelt geimpft oder genesen ist, hat aber keinen Zugang.
Beim Schulsport ginge 2G plus aber nicht, so die Behörde, „weil viele Schülerinnen und Schüler nicht geimpft sind beziehungsweise sich auch gar nicht impfen können“. Zudem könnten sich die Schüler:innen dem Sportunterricht wegen der Schul- und Präsenzpflicht nicht wie dem Freizeitsport entziehen. „Deswegen haben wir als Schulbehörde eine besondere Fürsorgepflicht und müssen im Zweifel weitergehende Regelungen treffen“, so der Sprecher.
Bei gutem Wetter soll der Sportunterricht im Freien und damit ohne Maske stattfinden. Drinnen soll auf Übungen, bei denen das „Herz-Kreislauf-System in höherem Maße belastet wird“, verzichtet werden. „Wir sind uns sicher, dass Hamburgs Sportlehrkräfte die getroffenen Rahmenbedingungen vernünftig und angemessen umsetzen werden, wie das auch in der Vergangenheit der Fall war“, so der Sprecher auf MOPONachfrage, welche Übungen dann überhaupt noch möglich sind.