Hamburger Morgenpost

Zander: Sieglos-Serie als Antreiber

ZUVERSICHT Verteidige­r wähnt St. Pauli „absolut nicht“im Tief, fordert aber harte Arbeit ein

- VOM FC ST. PAULI BERICHTET STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Im fünften Jahr am Millerntor weiß Luca Zander die aktuelle Situation beim FC St. Paulis bestens einzuordne­n. Er will die fünf Spiele währende Sieglos-Serie nicht kleinreden, ist von einer Dramatisie­rung aber ganz weit entfernt.

Das Wichtigste vorweg: Zander ist wieder komplett gesund. „Mir geht es gut, das war auch während der Quarantäne so“, sagte der 26-Jährige, der wegen Corona das Trainingsl­ager in Spanien verpasst hatte. „Ich habe am Anfang leichte Symptome gehabt, aber wirklich nur wie bei einer Erkältung. Nach fünf, sechs Tagen habe ich gemerkt, ich bräuchte mal wieder ein bisschen Bewegung.“Die bekam er, weil der Klub ihm ein Fahrrad zukommen ließ, auf dem er sich in seinem Wohnzimmer unter externer Anleitung von FitnessTra­iner Karim Rashwan abstrampel­te.

Beim 2:2 gegen den SC Paderborn feierte der ehemalige Bremer schließlic­h sein Startelf-Comeback. Auch ihn als Rechtsvert­eidiger wurmen natürlich die vielen Gegentreff­er, Grundsätzl­iches will er in den Abläufen innerhalb des Teams aber nicht in Frage stellen. „Die Idee, die wir haben, ist gut, aber es fehlte ein bisschen was“, erklärte er. Die Lösung bestünde darin, alles „noch genauer einzuschle­ifen und die Sachen noch präziser umzusetzen. Dann wird das auch wieder besser“. Es ginge immer mehr, schließlic­h wären alle

Sportler, die sich weiterentw­ickeln wollen. „Und wir müssen jetzt auf einem anderen Niveau sein als zum Beispiel vor drei Monaten.“

Vor drei Monaten allerdings hatte man als Außenstehe­nder das Gefühl, St. Pauli könne nichts auf Dauer ins Wanken bringen. Dass man nun doch mal ein Tal durchreite­n muss, habe man intern auf dem Zettel gehabt. „Ich glaube, wir tun

gut daran, wenn wir mit der Situation so gut es geht entspannt umgehen“, sagte Zander. „Keiner hat vor der Saison damit gerechnet, dass wir jedes Spiel gewinnen.“Die aktuelle Situation müsse einem „nur noch mehr Antrieb geben, damit man das nächste Spiel wieder für sich entscheide­n kann“. Am besten schon jetzt in Regensburg.

Aber selbst wenn das gelänge, würde danach nicht automatisc­h alles besser werden. „Es wird auf keinen Fall von alleine laufen“, unterstric­h Zander: „Das funktionie­rt nur über harte Arbeit.“Und er zweifelt nicht daran, dass seine Truppe diese zu leisten imstande ist.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass wir in einem Tief sind. Absolut nicht“, unterstric­h er, weil er jeden Tag sehe, „was wir hier für eine Mannschaft haben. Wir müssen uns auch immer wieder vorhalten, was wir in dieser Saison schon erreicht haben, denn daraus kann man extrem viel Energie ziehen.“Alle wüssten, dass man Spiele gewinnen könne. „Und ich denke, das wird demnächst auch wieder passieren.“

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 ?? Regensburg - St. Pauli ?? Beim 2:2 gegen den SC Paderborn gab Luca Zander sein Comeback in St. Paulis Startelf. (Samstag, 20.30 Uhr, Sport1 & Sky live)
Regensburg - St. Pauli Beim 2:2 gegen den SC Paderborn gab Luca Zander sein Comeback in St. Paulis Startelf. (Samstag, 20.30 Uhr, Sport1 & Sky live)

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