„Ich war überrascht, wer ich mal war“
Die Moderatorin über ihre Tagebücher und stylische Perücken
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit Moderatorin Bettina Tietjen macht ÜberQuell möglich. Den Podcast in voller Länge gibt’s auf den üblichen Kanälen.
Lars Meier: Ende April kommt ja wieder ein Buch von dir raus: Es heißt „Früher war ich auch mal jung“und handelt davon, dass du Tagebuch schreibst. Wann hast du damit angefangen?
Bettina Tietjen: Der Titel ist natürlich ironisch gemeint. Die Tagebücher sind begrenzt auf den Zeitraum zwischen 1974 und 1991, also von 14 Jahren bis 31 Jahren, als ich meinen Mann kennengelernt habe. Das ist eine spannende Zeit: Teenagerleben, Schulabschluss, Auslandsaufenthalt, erste Liebe, zweite Liebe, dritte ... und so weiter. Die Bücher lagen lange in einer Ecke und als ich sie kürzlich wieder gelesen habe, fand ich so spannend, was ich mal für ein Mensch war. Ich war überrascht über meine Gedanken, Ängste und Gefühle – da habe ich gedacht: „Da musst du was draus machen.“
Worüber und wann hast du das letzte Mal gelacht?
Letzte Woche war das Model Marie Amière bei mir zu Gast bei „DAS!“auf dem Roten Sofa und hatte ein paar Perücken aus ihrer Kollektion mitgebracht. Auf dem perfekten Kopf dieser wunderschönen Frau sah jede Perücke fantastisch aus. Ich habe dann auch ein blondes Langhaar-Exemplar aufprobiert, Style Heidi Klum. Als ich mich auf dem Monitor gesehen habe, konnte ich mich vor Lachen kaum noch halten. Ich sah damit aus wie eine Mischung aus Chris Norman und dem Gitarristen der Band Silly.
Was hat dich zuletzt zum Weinen gebracht?
Es kommt selten vor, dass ich bei einem Film weinen muss. Aber als ich neulich „Marriage Story“mit Scarlett Johansson und Adam Driver gesehen habe, flossen am Ende die Tränen nur so aus mir heraus. Wie sie ihm die Schnürsenkel zubindet … ach! Ganz großes Kino.