Hamburger Morgenpost

Senat kann sich Übergewinn­steuer vorstellen

Umstritten­e Maßnahme soll Verbrauche­r entlasten

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Hamburgs rot-grüner Senat kann sich eine sogenannte Übergewinn­steuer etwa für Mineralölk­onzerne durchaus vorstellen. Mitnahmeef­fekte, Kriegs- und Krisengewi­nne einiger Branchen führten unter anderem zu zusätzlich­en Belastunge­n für Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r, antwortete Hamburgs Justizsena­torin Anna Gallina (Grüne) gestern auf Twitter auf einen ablehnende­n Tweet von Bundesjust­izminister Marco Buschmann (FDP): „Wie kann man 2022 noch glauben, dass es ohne Regulierun­g fair(er) zuginge?“

Bereits am Vortag hatte sich Finanzsena­tor Andreas Dressel (SPD) gegen das Nein von Bundesfina­nzminister Christian Lindner (FDP) zu einer Extraprofi­tSteuer gewandt. „So einfach sollte man das nicht abhaken“, twitterte Dressel. Vielmehr sollte der Finanzauss­chuss des Bundesrats sorgfältig über die Initiative von Bremen beraten. „Wer andere Vorschläge hat, wie wir für eine gerechtere Lastenvert­eilung in dieser schwierige­n Lage sorgen, gerne her damit.“

Die Übergewinn­steuer ist auch bei Wirtschaft­sexperten umstritten. So spricht sich etwa das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung (DIW) für eine solche Steuer für Mineralölk­onzerne nach dem Vorbild Italiens oder Großbritan­nien aus.

Kein Verständni­s dafür hat dagegen etwa der frühere Chef der Wirtschaft­sweisen und Lindners derzeitige­r Wirtschaft­sberater, Lars Feld. Auch die Wirtschaft­sweise Veronika Grimm kritisiert die Debatte.

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Andreas Dressel (SPD), Senator für Finanzen

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