Hamburger Morgenpost

Dzwigala bleibt — und bei Nemeth sieht es gut aus

KADERPLANU­NG St. Pauli bindet vielseitig­en Verteidige­r. Kandidat aus Mainz favorisier­t den Kiezklub

- VON ST. PAULI BERICHTET MAX WEINHOLD max.weinhold@mopo.de

Da war es nur noch einer. Peu à peu haben sich St. Paulis sportlich Verantwort­liche durch den Wust an auslaufend­en Verträgen gearbeitet und die dazugehöri­gen Gespräche geführt. Seit gestern ist offiziell, dass Adam Dzwigala – wie die MOPO bereits am Sonntag berichtete – beim FC St. Pauli bleibt. Damit ist einzig die Zukunft von Eigengewäc­hs Jannes Wieckhoff noch ungewiss.

Um Punkt 14 Uhr folgte in Sachen Dzwigala die Verlautbar­ung. „Adam ist ein erfahrener und äußerst zuverlässi­ger Spieler, der verschiede­ne Aufgaben im Defensivve­rbund übernehmen kann“, erklärte Sportchef Andreas Bornemann die Weiterbesc­häftigung des Polen. Der 26-Jährige war im Dezember 2020 aus der Vereinslos­igkeit zum damals schwer abstiegsge­fährdeten Kiezklub gekommen und hat sich seitdem „stetig weiterentw­ickelt und besonders in der abgelaufen­en Saison gezeigt, wie wichtig er und seine Allrounder-Qualitäten für uns sein können“, wie Bornemann lobte. Trainer Timo Schultz, so tat er via Internetse­ite des Vereins kund, sieht in Dzwigala „einen tollen Teamplayer“. Nachvollzi­ehbar, war der innen und rechts einsetzbar­e Abwehrmann in zwei Jahren doch immer fit, kam dennoch nur in 36 von möglichen 61 Spielen zum Einsatz und klagte trotzdem nie. Dzwigala selbst bekundete, er freue sich, „weiter hier spielen zu können“. Wie lange, behielt St. Pauli wie üblich für sich. Dass Dzwigalas Einsatzzei­ten nicht unbedingt zunehmen werden, zeichnet sich indes trotz der Abgänge der Innenverte­idiger-Kollegen Philipp Ziereis und James Lawrence ab. Der Grund dafür trägt einen Namen: David Nemeth. Erst kürzlich bezeichnet­e Bornemann Nemeth in der MOPO als „spannenden Spieler, der in unser Profil passen würde“. Nach MOPO-Informatio­nen geht die Tendenz des in Mainz bis 2024 unter Vertrag stehenden Abwehrspie­lers eindeutig Richtung St. Pauli – trotz Angeboten aus Nürnberg, Fürth sowie von anderen Zweitligis­ten und mehreren Klubs aus dem europäisch­en Ausland. Dabei strebt St. Pauli nicht nur eine feste Verpflicht­ung an. Sondern, genau wie alle anderen Beteiligte­n, auch eine möglichst zeitnahe Entscheidu­ng. Ein wochenlang­es Pokern um den österreich­ischen U21-Nationalsp­ieler ist nicht zu erwarten. Schon sehr bald könnte Nemeth, dann Nebenmann von Jakov Medic in der Abwehrzent­rale, braun und weiß tragen, schon sehr bald könnte eine der wortwörtli­ch zentralen Kaderfrage­n mit Blick auf die kommende Saison beantworte­t sein. Spannend bleibt es hingegen bei Jannes Wieckhoff, der sowohl qua Rechtsvert­eidiger-Position als auch wegen seiner verletzung­sbedingt geringen Bedeutung in der abgelaufen­en Spielzeit eine Randersche­inung ist und war. Hier laufen noch Gespräche. Wieckhoffs Vertrag endet, aber erst am 30. Juni. Somit dürfte der 21-Jährige zum Trainingsa­uftakt am Sonnabend an der Kollaustra­ße zugegen sein – so er denn nicht für Gespräche mit anderen Klubs freigestel­lt ist.

Adam hat gezeigt, wie wichtig er und seine Allrounder-Qualitäten für uns sein können. Andreas Bornemann

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36-mal lief Adam Dzwigala bisher für den FC St. Pauli auf – es werden weitere Einsätze dazukommen.
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FC St. Pauli.
David Nemeth (l., hier gegen Kölns Anthony Modeste) favorisier­t einen Wechsel zum FC St. Pauli.

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