Hamburger Morgenpost

Kittel-Ende wäre KreativVer­lust

FOLGEN Abgang des Technikers hinterließ­e viele Lücken beim HSV

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Viele von seiner Sorte gibt es nicht mehr. Zumindest in Deutschlan­d. Und wenn Sonny Kittel den HSV wie erwartet verlassen sollte (MOPO berichtete), dann im Volkspark schon gar keinen mehr. Wenngleich er sein ganzes Potenzial nicht konstant – vor allem in der Endphase der Saison – abrufen konnte, war Hamburgs Zehner mit der Nummer 10 so etwas wie die HSV-KreativZen­trale in Person. Wortwörtli­ch, in der Mitte des Spielfelds – aber eben auch nicht nur dort. Trainer Tim Walter hatte seinen Techniker ab Spieltag zehn von der linken Außenbahn ins Mittelfeld beordert, damit Kittel seinen Spielwitz noch besser ausleben konnte. Zugegeben, im Saison-Endspurt hat der 29-Jährige im Zuge seines alljährige­n Frühjahrs-Lochs auch dort nicht mehr funktionie­rt. Aber im Falle eines Spielers des Formats Kittel ist es eigentlich auch ganz egal, wo er spielt. Er ist „ein

Unterschie­dsspieler“, wie ihn Jonas Boldt zuletzt nannte. Ein Freigeist, dem man einfach spielen lassen sollte. Egal wo auf dem Feld: Kittel, dessen Vertrag im Sommer 2023 ausläuft und der vor einem Abschied gen Ausland stehen soll, würde spürbare Lücken hinterlass­en. Im offensiven zentralen Mittelfeld hat der HSV keinen wie ihn, Profis wie Anssi Suhonen und Ludovit Reis sind Achter, und zwar für Zweitliga-Verhältnis­se über weite Strecken der vergangene­n Saison sehr gute – allerdings eben keine Zehner. Dazu kommt, dass der HSV eine weitere Alternativ­e für die Außenbahn verlöre. Es wäre nach Faride Alidou, Manuel Wintzheime­r und Giorgi Chakvetadz­e bereits die vierte in diesem Sommer. Die drei Genannten zusammen kamen 2021/2022 nicht auf eine annähernd so gute Quote wie Kittel. Es wäre ein Verlust an Scorer-Punkten – nicht minder jedoch an Kreativitä­t.

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Sonny Kittel steuerte in der vergangene­n Saison neun Tore und zwölf HSV-Vorlagen bei.

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