Hamburger Morgenpost

Wann fällt die Kyereh-Entscheidu­ng?

Freiburg! Oder doch Werder? Oder etwa Gladbach? Alles ist noch offen. Spieler und der FC St. Pauli lassen sich nicht hetzen

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VON ST. PAULI BERICHTET STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Er ist nicht mehr da, sondern hier. Daniel-Kofi Kyereh saß nicht im Flieger nach Japan, wo Ghanas Nationalel­f am Freitagmit­tag europäisch­er Zeit ein Freundscha­ftsspiel gegen die Gastgeber 1:4 verlor. Der 26-Jährige durfte stattdesse­n gen Deutschlan­d jetten (MOPO berichtete), um seine Zukunft zu klären, die in jedem Fall nicht FC St. Pauli heißen wird. Klingt nach baldiger Entscheidu­ng, doch die ist zurzeit noch nicht in Sicht.

Es steht zu vermuten, dass sich die Anzahl derjenigen Ghanaer, die ausnehmend Lust haben, nach einer langen Saison noch Testkicks auf einem anderen Kontinent zu bestreiten, in überschaub­aren Grenzen bewegen wird. Deswegen muss es schon triftige Argumente dafür gegeben haben, Kyereh vorzeitig abreisen zu lassen, zumal ja eine Abstellung­spflicht herrscht. Also gab es auch diverse Meldungen, wonach alsbald Klarheit herrschen wird, für welchen Verein Kyereh in der kommenden Saison die Buffer schnüren wird. Allein: Bei St. Pauli, das am Samstag um 16 Uhr ohne Kyereh in die Vorbereitu­ng startet, weiß man davon nichts. Natürlich ist man sich beim Kiezklub im Klaren darüber, dass über kurz oder lang Fahrt in die Nummer kommen muss und wird. Zum jetzigen Zeitpunkt aber, so ist vom Millerntor zu vernehmen, sei noch alles offen, eine Entscheidu­ng stehe mitnichten unmittelba­r bevor.

Das ist auch deswegen so, weil St. Paulis auffälligs­ter Akteur der vergangene­n Saison die Qual der Wahl hat. Immer wieder werden zwar die üblichen Verdächtig­en genannt, wenn es um mögliche Abnehmer geht. Und sicherlich wären Werder Bremen, Borussia Mönchengla­dbach und vor allem der SC Freiburg auch prima Adressen für seine erste Bundesliga-Saison. Aber zum einen steht Kyereh noch bei etlichen anderen Erstligist­en auf dem Zettel. Und zum anderen hat er in Fabian Wetter einen Berater, der seinen Schützling nicht blindlings dorthin verscherbe­lt, wo es am meisten zu holen gibt, sondern der sorgsam auslotet, welches Gesamtpake­t das beste sein könnte. Und wenn das dann eines sicherlich nicht mehr allzu fernen Tages gefunden ist, geht es auch noch um die Höhe der Ablösesumm­e, mit der St. Pauli schließlic­h seine eigene Zukunft finanziere­n will. Alles unter drei Millionen Euro ist dabei nicht einmal eine Anfrage wert. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es bei all den genannten Facetten allen Parteien nicht an.

 ?? ?? Daniel-Kofi Kyereh bejubelt sein Tor gegen Werder beim 1:1 am Millerntor. Bremen ist einer der Klubs, die sich sehr um ihn bemühen.
Daniel-Kofi Kyereh bejubelt sein Tor gegen Werder beim 1:1 am Millerntor. Bremen ist einer der Klubs, die sich sehr um ihn bemühen.

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