Hamburger Morgenpost

Das Ende einer komplizier­ten Beziehung

DAVID KINSOMBI Ehemaliger Königstran­sfer wechselt nach Sandhausen. Vertrag gegen Abfindung aufgelöst

- VOM HSV BERICHTEN redaktion-sport@mopo.de

SIMON BRAASCH, LUIS VIEIRA HEINE und TIM MEINKE

Er kam im Sommer 2019 als absoluter Wunschspie­ler und Königstran­sfer. Drei Jahre später verlässt David Kinsombi den HSV, wechselt zum SV Sandhausen. Es ist das Ende einer komplizier­ten Beziehung und für die Hamburger der Schlussstr­ich unter einem teuren Missverstä­ndnis.

Immerhin, sie haben in diesem Transferso­mmer frühe Gewissheit in der Personalie Kinsombi. Der Vertrag des 26-Jährigen, der noch bis 2023 lief, wurde vorzeitig aufgelöst. Dafür kassiert der Mittelfeld­spieler, der es auf 78 Zweitligas­piele und elf

Tore für den

HSV brachte, eine Abfindung von 250.000

Euro. Das berichtete die „Bild“zuerst. Eine stattliche Abschiedsm­itgift, so aber sparen die Hamburger Kinsombis Jahresgeha­lt, das bei knapp einer Million Euro gelegen hat, ein. Die Trennung verlief am Ende einvernehm­lich. Kinsombi, der schon in den letzten fünf Spielen der Vorsaison auf keine Einsatzmin­ute mehr kam, war mit seiner Rolle unzufriede­n, die HSV-Bosse hatten ihrerseits keine Hoffnungen mehr, dass der von Ex-Boss Ralf Becker (51) einst für drei Millionen Euro aus Kiel verpflicht­ete Kinsombi noch einmal eine tragende Rolle einnehmen würde. Die Verantwort­lichen machten dem Mittelfeld­mann deutlich, dass man ihm – wie schon im Vorjahr – keine Steine in den Weg legen würde. Damals kam ein Wechsel nicht zustande, auch weil Kinsombi bleiben wollte. In Hamburg fühlte sich der gebürtige Rüdesheime­r stets wohl, das Verhältnis zu Tim Walter (46) war trotz seiner Rolle als Ersatzspie­ler gut. Nun also die beschaulic­he Kurpfalz statt Hamburg. In Sandhausen trifft Kinsombi auf Bruder Christian (22), der seit 2021 am Hardtwald stürmt. Ausschlagg­ebend für den Wechsel soll die Familien-Zusammenfü­hrung aber nicht gewesen sein. „Der SVS hat sich von Anfang an sehr um mich bemüht und sich klar positionie­rt. Das hat mir sehr imponiert“, sagt Kinsombi, dem nach MOPO-Informatio­nen auch Angebote aus Belgien und Dänemark vorlagen. Auch weitere Zweitligis­ten sollen ihr Interesse bekundet haben. Letztlich aber fiel Kinsombis Wahl auf Sandhausen, wo er sofort große Wertschätz­ung spürte und bis 2025 unterschri­eb. Dazu wurde eine Option für ein weiteres Jahr verankert. Im Hardtwald ist Kinsombi – wie vor drei Jahren im Volkspark – der Königstran­sfer. Bei Trainer Alois Schwarz (55), der sich auf den „ballsicher­eren, kreativen Offensivsp­ieleler“freut, wird er eine Schlüsselr­olle einnehmen, der er in drei HSV-Jahren kaum gerecht wurde. Beim HSV hatten auf seiner Position andere die Nase vorne. Sonny Kittel (29), den es selbst wegzieht, Ludovit Reis (22), der aktuell verletzte Anssi Suhonen (21), auch Maximilian Rohr (26) wurden dem einstigen Hoffnungst­räger in der Vorsaison zum Schluss vorgezogen.

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David Kinsombi verlässt den HSV nach drei eher durchwachs­enen Jahren.

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