Der TorwartNot-Plan
HANDBALL Nach Vortmanns Verletzung muss Ersatz her. „Siebenmeter-Killer“Rezar heißer Kandidat
Die Saison ist vorbei, die Arbeit noch lange nicht. Trainer Torsten Jansen befindet sich derzeit zwischen Analyse der ersten BundesligaSpielzeit des Handball Sport Verein Hamburg und Vorbereitung der kommenden. Es gibt viel zu tun – ganz akut auf der unvorhergesehenen Baustelle im Tor.
Die schwere Verletzung von Torhüter Jens Vortmann, der sich im vorletzten Training der Saison einen Riss der rechten Achillessehne zugezogen hatte, stellt den HSVH vor eine große Herausforderung: Kurzfristig muss der Verein einen neuen Kompagnon für Stamm-Keeper Johannes Bitter finden. „Nachdem der erste Schock verdaut ist, sind wir jetzt mit Hochdruck bei der Suche nach einem Ersatz“, berichtet Geschäftsführer Sebastian Frecke im Gespräch mit der MOPO. Das Anforderungsprofil: Der neue Torwart soll ohne Anlaufzeit bundesliga-tauglich sein, möglichst vertragslos und bestenfalls auch bereit, nur für ein halbes Jahr nach Hamburg zu wechseln – bis Vortmann wieder fit ist. Das Ganze bei einem überschaubaren Gehalt. Ein heißer Kandidat ist nach MOPO-Informationen der slowenische Keeper Aljosa Rezar. Der 39-Jährige hat in den vergangenen beiden Saisons das Tor des TuS N-Lübbecke gehütet. Der Klub war vor einem Jahr zusammen mit dem HSVH in die Bundesliga aufgestiegen, ist aber gerade wieder abgestiegen.
Rezar, der eigentlich seine Karriere beenden und in seine Heimat zurückkehren wollte, passt nahezu perfekt ins Profil. Der Ex-Nationaltorwart kennt die Liga bestens, ist noch im Rhythmus, aber ohne Vertrag.
Jetzt lockt Hamburg den Mann mit der markanten Glatze. „Er ist ein Thema bei uns“, bestätigt Frecke auf MOPO-Nachfrage. Aktuell ein TopThema. Rezar war in der vergangenen Spielzeit der beste Siebenmeter-Killer der Liga – mit weitem Abstand. Überragende 27 Strafwürfe (29,7 Prozent) konnte er parieren. Auf Platz zwei folgt der Mindener Malte Semisch (21 gehaltene Siebenmeter). „Wir haben in der abgelaufenen Saison gesehen, dass man zwei bundesligataugliche Torhüter braucht“, sagt Frecke. „Das ist das, was wir jetzt suchen. Idealerweise für sechs, sieben Monate.“Die zeitliche Begrenzung spricht eher für einen Keeper, der sich am Ende seiner Karriere befindet und noch mal Lust auf Hamburg und den HSVH hat – oder aber für ein Leih-Geschäft. „Auch das schließen wir nicht aus“, sagt Frecke. Die Suche bereite ihm „keine Bauchschmerzen. Wir werden eine gute Wahl treffen“. Trainer Torsten Jansen wiederum ist „optimistisch, dass der Neue zum Vorbereitungsstart dabei ist“. Fünf Wochen hat der HSVH jetzt noch Zeit. Am 21. Juli trifft sich die Mannschaft zum ersten Training.