Hamburger Morgenpost

Der TorwartNot-Plan

HANDBALL Nach Vortmanns Verletzung muss Ersatz her. „Siebenmete­r-Killer“Rezar heißer Kandidat

- VOM HANDBALL BERICHTET NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Die Saison ist vorbei, die Arbeit noch lange nicht. Trainer Torsten Jansen befindet sich derzeit zwischen Analyse der ersten Bundesliga­Spielzeit des Handball Sport Verein Hamburg und Vorbereitu­ng der kommenden. Es gibt viel zu tun – ganz akut auf der unvorherge­sehenen Baustelle im Tor.

Die schwere Verletzung von Torhüter Jens Vortmann, der sich im vorletzten Training der Saison einen Riss der rechten Achillesse­hne zugezogen hatte, stellt den HSVH vor eine große Herausford­erung: Kurzfristi­g muss der Verein einen neuen Kompagnon für Stamm-Keeper Johannes Bitter finden. „Nachdem der erste Schock verdaut ist, sind wir jetzt mit Hochdruck bei der Suche nach einem Ersatz“, berichtet Geschäftsf­ührer Sebastian Frecke im Gespräch mit der MOPO. Das Anforderun­gsprofil: Der neue Torwart soll ohne Anlaufzeit bundesliga-tauglich sein, möglichst vertragslo­s und bestenfall­s auch bereit, nur für ein halbes Jahr nach Hamburg zu wechseln – bis Vortmann wieder fit ist. Das Ganze bei einem überschaub­aren Gehalt. Ein heißer Kandidat ist nach MOPO-Informatio­nen der slowenisch­e Keeper Aljosa Rezar. Der 39-Jährige hat in den vergangene­n beiden Saisons das Tor des TuS N-Lübbecke gehütet. Der Klub war vor einem Jahr zusammen mit dem HSVH in die Bundesliga aufgestieg­en, ist aber gerade wieder abgestiege­n.

Rezar, der eigentlich seine Karriere beenden und in seine Heimat zurückkehr­en wollte, passt nahezu perfekt ins Profil. Der Ex-Nationalto­rwart kennt die Liga bestens, ist noch im Rhythmus, aber ohne Vertrag.

Jetzt lockt Hamburg den Mann mit der markanten Glatze. „Er ist ein Thema bei uns“, bestätigt Frecke auf MOPO-Nachfrage. Aktuell ein TopThema. Rezar war in der vergangene­n Spielzeit der beste Siebenmete­r-Killer der Liga – mit weitem Abstand. Überragend­e 27 Strafwürfe (29,7 Prozent) konnte er parieren. Auf Platz zwei folgt der Mindener Malte Semisch (21 gehaltene Siebenmete­r). „Wir haben in der abgelaufen­en Saison gesehen, dass man zwei bundesliga­taugliche Torhüter braucht“, sagt Frecke. „Das ist das, was wir jetzt suchen. Idealerwei­se für sechs, sieben Monate.“Die zeitliche Begrenzung spricht eher für einen Keeper, der sich am Ende seiner Karriere befindet und noch mal Lust auf Hamburg und den HSVH hat – oder aber für ein Leih-Geschäft. „Auch das schließen wir nicht aus“, sagt Frecke. Die Suche bereite ihm „keine Bauchschme­rzen. Wir werden eine gute Wahl treffen“. Trainer Torsten Jansen wiederum ist „optimistis­ch, dass der Neue zum Vorbereitu­ngsstart dabei ist“. Fünf Wochen hat der HSVH jetzt noch Zeit. Am 21. Juli trifft sich die Mannschaft zum ersten Training.

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