Hamburger Morgenpost

„Alles für den wunderbare­n Paule!“

Beatle McCartney wird Samstag 80 – Stefanie Hempel widmet ihm eine Fabrik-Show

- Das Interview führte KATJA SCHWEMMERS

Sir Paul McCartney wird diesen Samstag 80 Jahre alt! Auch in Hamburg ein Grund zu feiern, schließlic­h lernte die Beatles-Legende auf St. Pauli ihr Handwerk. Musikerin und Beatles-Expertin Stefanie Hempel lässt den Jubilar am Sonntag in der Fabrik unter dem Motto „Celebratin­g Paul!“und mit Gästen wie Inga Rumpf, Wolfgang Niedecken, Stoppok und das Kaiser Quartett hochleben. MOPOP hat mit ihr gesprochen.

MOPOP: Frau Hempel, wie ist Ihre Stimmung gerade?

Stefanie Hempel: Ich bin in positiver Anspannung, ziemlichem Vorbereitu­ngsstress, aber großer Vorfreude auf den 19. Juni. 25 Künstler:nnen und ein dreistündi­ges Programm zu händeln ist eine große Herausford­erung. Aber alles für den wunderbare­n Paule!

Wieso lieben die Menschen Paul McCartney?

Er hat die schönsten Melodien des 20. Jahrhunder­ts geschriebe­n. Songs, die in unser Gedächtnis und unsere DNA eingeschri­eben sind, die vielen Menschen bis heuteGlück­undLiebeun­d Trost geben wie kaum eine andere Musik. Jede Generation scheint diese Songs neu zu entdecken. Und Paul ist immer noch da, bewahrt das große Erbe der Beatles, belebt es neu, performt und bleibt immer am Puls der Zeit.

Was bedeutet Ihnen sein 80. Geburtstag persönlich?

Ich habe den Beatles, Paul und John, George und Ringo so viel Glück und Lebensfreu­de zu verdanken. Meine Welt und mein Leben sind so geprägt von diesem positiven Spirit der Jungs aus Liverpool. Sie sind meine Schutzenge­l. An seinem 80. möchte ich Paul einfach nur danken für diese lebenslang­e Begleitung und den schönsten Soundtrack, den er der Menschheit geschenkt hat.

Was zeichnet sein Werk aus?

Paul war bei den Beatles das musikalisc­he Mastermind, der größte Melodiker und Ideengeber. Es ist fasziniere­nd: Dieser Typ kann und konnte alles spielen, alles singen. John und Paul als Songwriter-Duo haben sich darüber hinaus perfekt ergänzt und komplement­iert. John hat immer wieder ein paar mehr Ecken und Kanten bei Paul reingebrac­ht, Paul hat immer wieder Johns verrückte Ideen in die Welt des Pop übersetzt.

Inwieweit hatte die St.-Pauli-Zeit Einfluss auf McCartney?

Der St.-Pauli-Einfluss war enorm. Hier sind die Beatles ja erst zu einer Profiband geworden. Hier konnten sie alles ausprobier­en, was ihnen in den Kopf kam. Sie lernen, perfekt mit jeder Art von Publikum umzugehen, sie entwickeln einen telepathis­chen Umgang miteinande­r. Paul wird zum Alleskönne­r, gesanglich und spielerisc­h. Er wird ein großartige­r Pianist nach 92 Nächten im „Top Ten Club“, er übernimmt den Bass in Hamburg 1961. Nach der Feuerprobe auf St. Pauli kann sie nichts mehr schocken.

Was werden Sie an seinem Geburtstag machen?

Ich werde mit einer großen Gruppe auf samstäglic­he Beatles-Tour gehen und den ganzen Abend Paul widmen und speziell Paul-Storys und Paul-Songs zum Besten geben. Am Ende feiern wir mit der Gruppe in „Rosi’s Bar“zusammen mit Pauls alter Freundin Rosi SheridanMc­Ginnity.

Zum 80. Geburtstag von Ringo Starr haben Sie einen Musikgruß auf Video aufgenomme­n, der auch via Beatles-Facebook-Seite viral ging. Planen Sie etwas Ähnliches bei Paul?

Diesmal feiern wir nur vor Ort am 18. Juni. Unsere große „Celebratin­g Paul!“-Show am Sonntag wird allerdings auch als Livestream in die ganze Welt rausgesend­et. Vielleicht schaut Paul ja auch mal rein...

Einen Tag später steigt dann die große Geburtstag­ssause in der Fabrik. Wer ist dabei?

Das wird ein langer, bunter Abend! Mir ist es wichtig, die vielen Farben der Musik von Paul McCartney auf die Bühne zu bringen. Ich freue mich sehr, ein paar echte Legenden als Interprete­n gewonnen zu haben wie Wolfgang Niedecken, Otto Waalkes, Stoppok oder Inga Rumpf. Mir ist es aber auch wichtig, dass der Abend – genau wie die Musik – generation­sübergreif­end ist. Deshalb habe ich drei ganz junge

Künster:nnen eingeladen: Michèl von Wussow, Phil Siemers und Janne Surma.

Welchen Bezug haben die Künstler:innen zu den Beatles?

Wolfgang Niedecken und Otto sind beispielsw­eise durch die Beatles zur Musik gekommen und wollten als Teenager wie Paul sein. Ihr Leben hat sich in den 60ern durch die Beatles komplett verändert. Stoppok ist wiederum ein großer Fan der ersten Solo-Alben von Paul.

Was haben Sie gemeinsam vor?

Wir werden mit voller Band, Bläsern und Streichern Pauls großartige­s musikalisc­hes Werk zelebriere­n und Songs aus seiner gesamten Karriere auf die Bühne bringen: Vom Hamburg-Rock’n’Roll, über den Beatlemani­aSound, die großen Balladen, Solo-Stücke, Wings- und Beatles-Klassiker. Das wunderbare Kaiser Quartett ist für drei Songs dabei, denn „Yesterday war der erste Song, der ein Streichqua­rtett in der Popmusik etablierte. Der bekannte Autor und Kabarettis­t Frank Goosen wird mit mir durchs Programm führen, gemeinsam werden wir hinter die Songs blicken und viele Geschichte­n erzählen.

 ?? ?? Der Hamburger Liedermach­er und Multiinstr­umentalist Stoppok liebt McCartneys Solo-Alben und ist bei „Celebratin­g Paul!“mit dabei.
Der Hamburger Liedermach­er und Multiinstr­umentalist Stoppok liebt McCartneys Solo-Alben und ist bei „Celebratin­g Paul!“mit dabei.
 ?? ?? Hamburgs BeatlesExp­ertin und Initiatori­n von „Celebratin­g Paul!“: Stefanie Hempel steckt gerade in den Vorbereitu­ng für die Fabrik-Sause.
Hamburgs BeatlesExp­ertin und Initiatori­n von „Celebratin­g Paul!“: Stefanie Hempel steckt gerade in den Vorbereitu­ng für die Fabrik-Sause.
 ?? ?? Die Hamburger Musikerin Inga Rumpf ist bei der Fabrik-Show auch mit dabei.
Die Hamburger Musikerin Inga Rumpf ist bei der Fabrik-Show auch mit dabei.
 ?? ?? Otto und Wolfgang Niedecken (u.) sind durch die Beatles zur Musik gekommen. Auch sie stehen bei Stefanie Hempel am Sonntag mit auf der Bühne.
Otto und Wolfgang Niedecken (u.) sind durch die Beatles zur Musik gekommen. Auch sie stehen bei Stefanie Hempel am Sonntag mit auf der Bühne.
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Der hat was zu lachen! Paul McCartney wird am Samstag 80.

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