Hamburger Morgenpost

Luisa Neubauer scherzt über Pipeline-Sprengung — AfD zeigt sie an

Rechtspopu­listen sehen „Klimaterro­r“und „Grüne RAF“

- ALP/DPA

BERLIN/KOPENHAGEN – Wirbel um Klimaaktiv­istin Luisa Neubauer: In einem Video spricht die 26-Jährige davon, eine geplante Öl-Pipeline „in die Luft zu jagen“. Im Netz gibt’s Empörung über die „Fridays for Future“Aktivistin, die AfD hat sogar Anzeige gegen sie erstattet. Neubauer verteidigt sich: Der Spruch sei eine Anlehnung an ein Buch gewesen.

Über mehr als 1400 Kilometer soll die neue East African Crude Oil Pipeline (EACOP) Rohöl von Uganda bis in den Hafen von Tanga in Tansania transporti­eren – für Klimaschüt­zer:innen ist das Milliarden­projekt eine Horrorvors­tellung. Nicht nur Naturschut­zgebiete müssen weichen, auch bis zu 120.000 Menschen sollen umgesiedel­t werden.

Begeistert ist auch Neubauer nicht von den Plänen und sagte auf Instagram anlässlich eines Demokratie­gipfels in Kopenhagen, wo sie gegen den Bau der Pipeline demonstrie­rte: „Natürlich denken wir darüber nach, wie man die längste Rohöl-Pipeline der Welt in die Luft jagen könnte.“Es hagelte es Kritik – in den sozialen Netzwerken wie auch seitens der AfD. Der Fraktions-Vize Norbert Kleinwächt­er und VizeSprech­erin Beatrix von Storch erstattete­n Anzeige wegen der Androhung eines Sprengstof­fanschlags. Kleinwächt­er: „So eine Gewaltankü­ndigung öffentlich zu verbreiten, ist kein Scherz mehr.“Von Storch warnte vor „Klimaterro­rismus“und einer „Grünen RAF“.

Neubauer verwies darauf, dass ihre Wortwahl an das Buch „How to Blow Up a Pipeline“des schwedisch­en Klimaforsc­hers Andreas Malm angelehnt sei. Der vertritt die These, dass Sabotage ein legitimes Mittel des Protests sei.

So eine Gewaltankü­ndigung öffentlich zu verbreiten, ist kein Scherz mehr. Norbert Kleinwächt­er (AfD)

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Die Hamburger Klimaaktiv­istin Luisa Neubauer (26) von „Fridays for Future“

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