„Ich habe in Hamburg immer Berge vermisst“
Der PR-Manager über seinen Umzug in die Schweiz
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit Paul Spethmann ermöglicht unser Werbepartner Discovery Dock. Den Podcast in voller Länge gibt’s auf den üblichen Kanälen und heute um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Sie sind ein ehemaliger Kollege von mir bei der Guten Leude Fabrik und waren über Jahre beim N Klub sehr aktiv. Nach einem Ausflug in die Bier-Welt stehen Sie kurz vor dem Umzug in die Schweiz. Wie können Sie Hamburg bloß verlassen?
Paul Spethmann: Ich bin gebürtiger Lübecker und habe in Hamburg und im Norden immer die Berge vermisst. Ich muss jetzt diesem inneren Drang nachgeben und mich ein bisschen in die Höhe begeben.
Jetzt gehen Sie nach Salecina, das ist ein selbstverwaltetes Ferienzentrum im Oberengadin. Das werden wenige Menschen kennen und deswegen müssen Sie uns davon erzählen.
Ich habe vor zwölf Jahren dort oben schon mal gearbeitet. Ich habe dort meinen Wehrersatzdienst geleistet. Salecina ist ein selbstverwaltetes Ferien- und Bildungszentrum. Vor gut 50 Jahren ist es entstanden. Es hat das Ziel, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, Urlaub zu machen. Das Ganze hat einen großen sozialen Faktor. Jeder Gast, der zu Besuch kommt, hat pro Tag eine Aufgabe zu erledigen. Das geht vom Spülen übers Putzen bis hin zum Kochen. Gleichzeitig wird die Übernachtung nach Selbsteinschätzung bezahlt. Das heißt, wir fordern von den Gästen keine Belege, wie viel sie verdienen oder Ähnliches. Wir haben einen Fonds, mit dem wir politische Seminare unterstützen. Unser Domizil soll auch ein Kontrast zum Luxus-Urlaub sein.
Dafür verzichten Sie selbst auch auf einiges. Ich verzichte auf Hamburg als sehr lebenswerte Stadt und auch auf meine Heimatstadt. Ich habe jetzt acht Jahre in Hamburg gelebt. Viele schimpfen auf das Wetter, ich habe mich damit immer gut abgefunden. Aber die Veränderung der Perspektive bietet mir hoffentlich viele neue Möglichkeiten.