Hamburger Morgenpost

Das ist Schikane

- ILKA KREUTZTRÄG­ER ilka.kreutztrae­ger@ mopo.de

Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Anwohnerpa­rkzonen über ganz Hamburg ausgebreit­et haben. Der politische Wille ist da – umgesetzt wird er derzeit rasant. An sich ist es ja auch sinnvoll, dem Auto in einer Großstadt nicht mehr uneingesch­ränkt und vor allem kostenlos viel Platz einzuräume­n. Der öffentlich­e Raum ist begrenzt, da muss man Prioritäte­n setzen. Die Leute werden sich schon daran gewöhnen, dass sie entweder mit Bus, Bahn oder Rad in die Stadt fahren oder für das Parken bezahlen müssen, wenn sie nicht auf den Wagen verzichten können oder wollen. Nicht sinnvoll ist aber, dass handwerkli­che Betriebe bei dieser Anwohnerpa­rkregelung so sträflich behandelt werden, dass man den Eindruck bekommen kann, die Stadt wolle sie am liebsten loswerden. Derzeit müssen Gebäuderei­nigungen, Bäcker oder Klempner zum Beispiel Fotos von ihren beladenen Firmenauto­s schicken, um zu beweisen, dass sie Heizungen, Paletten mit Klopapier oder Mehlsäcke wirklich mit dem Wagen transporti­eren und dafür auch wirklich direkt vor ihrem Firmensitz parken müssen. Und selbst dann ist nicht klar, dass sie eine der begehrten Ausnahmere­gelungen bekommen. Das fühlt sich für viele betroffene Betriebe an wie Schikane – und das ist es auch. Hier muss schnell eine unbürokrat­ische Lösung her.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany