Das ist Schikane
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Anwohnerparkzonen über ganz Hamburg ausgebreitet haben. Der politische Wille ist da – umgesetzt wird er derzeit rasant. An sich ist es ja auch sinnvoll, dem Auto in einer Großstadt nicht mehr uneingeschränkt und vor allem kostenlos viel Platz einzuräumen. Der öffentliche Raum ist begrenzt, da muss man Prioritäten setzen. Die Leute werden sich schon daran gewöhnen, dass sie entweder mit Bus, Bahn oder Rad in die Stadt fahren oder für das Parken bezahlen müssen, wenn sie nicht auf den Wagen verzichten können oder wollen. Nicht sinnvoll ist aber, dass handwerkliche Betriebe bei dieser Anwohnerparkregelung so sträflich behandelt werden, dass man den Eindruck bekommen kann, die Stadt wolle sie am liebsten loswerden. Derzeit müssen Gebäudereinigungen, Bäcker oder Klempner zum Beispiel Fotos von ihren beladenen Firmenautos schicken, um zu beweisen, dass sie Heizungen, Paletten mit Klopapier oder Mehlsäcke wirklich mit dem Wagen transportieren und dafür auch wirklich direkt vor ihrem Firmensitz parken müssen. Und selbst dann ist nicht klar, dass sie eine der begehrten Ausnahmeregelungen bekommen. Das fühlt sich für viele betroffene Betriebe an wie Schikane – und das ist es auch. Hier muss schnell eine unbürokratische Lösung her.