Hamburger Morgenpost

Sie macht die Innenstadt schön

Elke Pahl-Weber soll als Koordinato­rin für die City alle an einen Tisch bringen

- ANN-CHRISTIN BUSCH ann-christin.busch@mopo.de

Der autoarme Jungfernst­ieg, der Einzelhand­el im Ringen mit dem Onlinevers­and und fehlender Wohnraum: Die Hamburger Innenstadt braucht dringend ein Upgrade, das weiß auch der Senat. Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er und Stadtentwi­cklungssen­atorin Dorothee Stapelfeld­t (beide SPD) haben am Mittwoch nach dem ersten runden Tisch „Innenstadt“eine neue Innenstadt­Koordinato­rin und ein Millionenp­rojekt vorgestell­t.

Die neue Innenstadt-Koordinato­rin Elke Pahl-We„zentraber soll eine le Ansprech- und Kontaktper­son für alle Fragen der Innenstadt“werden, sagte Bürgermeis­ter Tschentsch­er im Rathaus. Sie „wird an der Schnittste­lle zwischen Behörden, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Kultur tätig sein“, ergänzte Stadtentwi­cklungssen­atorin Stapelfeld­t. Die 69-jährige Professori­n Pahl-Weber ist Architekti­n, Stadtplane­rin und Dozentin. Unter anderem lehrte sie bereits an den Technische­n Universitä­ten Hamburg und Berlin. Bei ihrer Arbeit als Innenstadt-Koordinato­rin soll sie von zwei Mitarbeite­r:innen Unterstütz­ung erhalten.

Elke Pahl-Weber sagte, sie freue sich auf die neue Aufgabe, stellte aber auch klar: „Ich möchte nicht der Kummerkast­en für die Innenstadt werden.“Es tue sich schon sehr viel in der Innenstadt, das müsse erst mal sichtbar gemacht werden. Schon im Jahr 2020 legte Hamburg ein „Handlungsk­onzept Innenstadt“vor, das unter anderem den autoarmen Jungfernst­ieg oder die Aufwertung des Burchardpl­atzes und des Hopfenmark­tes vorsieht. Wenig später folgte die Pandemie mit mehreren Lockdowns, die dem Online-Handel zusätzlich­en Auftrieb verlieh und die Innenstadt leerfegte. Neben den laufenden Projekten werden jetzt zusätzlich ein neues Leitbild für die City sowie weitere Pilotproje­kte für innovative Nutzungsid­een gesucht. Hamburg hat hierzu auch Bundesmitt­el beantragt. Fast fünf Millionen werden allein an das Projekt „Verborgene Potenziale“gehen, das in der Innenstadt mehr Raum für Wohnen, Gastronomi­e und Kultur schaffen sowie weitere Pilotproje­kte anstoßen soll. Weitere 1,6 Millionen für das Projekt kommen aus dem Topf der Hamburger Stadtentwi­cklungsbeh­örde. Zudem tauschen sich beim runden Tisch „Innenstadt“von nun an Geschäftsl­eute, Vereine, Kulturträg­er und andere Akteure aus der Innenstadt aus. Ein „ganz dickes Brett“sei laut Pahl-Weber etwa auch das Thema Wohnen in der Innenstadt. Denn das solle nicht allein zu einem privilegie­rten Wohnen werden. Die Beziehung der City zu den umliegende­n Stadtteile­n wie etwa der HafenCity müsse ebenfalls betrachtet werden. Konkrete neue Projekte wurden am Mittwoch nach der Auftaktsit­zung noch nicht vorgestell­t. „Der runde Tisch wird sich wahrschein­lich in einem halben Jahr wieder zusammenfi­nden und dann auch konkretere Ergebnisse aus diesen Prozessen heraus berichten können“, sagte Tschentsch­er.

Ein ganz dickes Brett ist auch das Thema Wohnen in der Innenstadt. Elke Pahl-Weber

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Elke Pahl-Weber ist Architekti­n und Stadtplane­rin.
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