Sie macht die Innenstadt schön
Elke Pahl-Weber soll als Koordinatorin für die City alle an einen Tisch bringen
Der autoarme Jungfernstieg, der Einzelhandel im Ringen mit dem Onlineversand und fehlender Wohnraum: Die Hamburger Innenstadt braucht dringend ein Upgrade, das weiß auch der Senat. Bürgermeister Peter Tschentscher und Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (beide SPD) haben am Mittwoch nach dem ersten runden Tisch „Innenstadt“eine neue InnenstadtKoordinatorin und ein Millionenprojekt vorgestellt.
Die neue Innenstadt-Koordinatorin Elke Pahl-We„zentraber soll eine le Ansprech- und Kontaktperson für alle Fragen der Innenstadt“werden, sagte Bürgermeister Tschentscher im Rathaus. Sie „wird an der Schnittstelle zwischen Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur tätig sein“, ergänzte Stadtentwicklungssenatorin Stapelfeldt. Die 69-jährige Professorin Pahl-Weber ist Architektin, Stadtplanerin und Dozentin. Unter anderem lehrte sie bereits an den Technischen Universitäten Hamburg und Berlin. Bei ihrer Arbeit als Innenstadt-Koordinatorin soll sie von zwei Mitarbeiter:innen Unterstützung erhalten.
Elke Pahl-Weber sagte, sie freue sich auf die neue Aufgabe, stellte aber auch klar: „Ich möchte nicht der Kummerkasten für die Innenstadt werden.“Es tue sich schon sehr viel in der Innenstadt, das müsse erst mal sichtbar gemacht werden. Schon im Jahr 2020 legte Hamburg ein „Handlungskonzept Innenstadt“vor, das unter anderem den autoarmen Jungfernstieg oder die Aufwertung des Burchardplatzes und des Hopfenmarktes vorsieht. Wenig später folgte die Pandemie mit mehreren Lockdowns, die dem Online-Handel zusätzlichen Auftrieb verlieh und die Innenstadt leerfegte. Neben den laufenden Projekten werden jetzt zusätzlich ein neues Leitbild für die City sowie weitere Pilotprojekte für innovative Nutzungsideen gesucht. Hamburg hat hierzu auch Bundesmittel beantragt. Fast fünf Millionen werden allein an das Projekt „Verborgene Potenziale“gehen, das in der Innenstadt mehr Raum für Wohnen, Gastronomie und Kultur schaffen sowie weitere Pilotprojekte anstoßen soll. Weitere 1,6 Millionen für das Projekt kommen aus dem Topf der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde. Zudem tauschen sich beim runden Tisch „Innenstadt“von nun an Geschäftsleute, Vereine, Kulturträger und andere Akteure aus der Innenstadt aus. Ein „ganz dickes Brett“sei laut Pahl-Weber etwa auch das Thema Wohnen in der Innenstadt. Denn das solle nicht allein zu einem privilegierten Wohnen werden. Die Beziehung der City zu den umliegenden Stadtteilen wie etwa der HafenCity müsse ebenfalls betrachtet werden. Konkrete neue Projekte wurden am Mittwoch nach der Auftaktsitzung noch nicht vorgestellt. „Der runde Tisch wird sich wahrscheinlich in einem halben Jahr wieder zusammenfinden und dann auch konkretere Ergebnisse aus diesen Prozessen heraus berichten können“, sagte Tschentscher.
Ein ganz dickes Brett ist auch das Thema Wohnen in der Innenstadt. Elke Pahl-Weber