Hamburger Morgenpost

Politik uneins beim Parken

Bürgerscha­ft streitet über öffentlich­en Raum

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Die Einrichtun­g von immer mehr Bewohnerpa­rkzonen hat zu einer Kontrovers­e in der Bürgerscha­ft geführt. Die CDU warf dem rot-grünen Senat vor, Mitarbeite­r von dort ansässigen Firmen oder Einrichtun­gen wie Krankenhäu­sern durch Parkgebühr­en zu belasten. „Das führt dazu, dass Sie Fachkräfte aus Hamburg heraustrei­ben“, sagte Fraktionsc­hef Dennis Thering gestern. Er forderte eine Bundesrats­initiative zur Änderung der Straßenver­kehrsordnu­ng, um für Mitarbeite­r von Unternehme­n in solchen Zonen einen Anspruch auf Ausnahmege­nehmigunge­n zu schaffen. Ein entspreche­nder Antrag fand keine Mehrheit. Verkehrsse­nator Anjes Tjarks (Grüne) verwies darauf, dass der Ruf nach Bewohnerpa­rkzonen in der Stadt laut sei. „Wir erhalten extrem viele Anträge aus den Bezirken.“Auch bei Bürgerbefr­agungen gebe es in der Regel eine große Mehrheit. Jeder Stellplatz für Autos fehle bei der Schaffung von Räumen für mehr Lebensqual­ität, sagte Clarissa Herbst von der SPD.

Die Linke Heike Sudmann sprach sich gegen pauschale Ausnahmen aus, kritisiert­e aber, dass die Verkehrsbe­hörde bei der Einrichtun­g der Parkzonen absehbare Probleme außer Acht lasse. „Wo der gesunde Menschenve­rstand sagt, dass aufgrund schwerer Lasten und häufiger Transporte auch Gewerbeund Handwerksb­etriebe Ausnahmege­nehmigunge­n brauchen, wiehert nur der Amtsschimm­el.“

Die FDP-Abgeordnet­e Anna von Treuenfels-Frowein appelliert­e an Tjarks: „Bitte vernichten Sie nicht die Parkplätze, bevor Sie den ÖPNV ausgebaut haben.“Die AfD warf dem rot-grünen Senat pauschal eine ideologisc­he „Anti-Autofahrer-Politik“vor.

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