„Die Grünen sind eine Bewegungs-Partei“
Der Fraktionsvorsitzende über das 40-jährige Partei-Jubiläum
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Dominik Lorenzen, macht unser Werbepartner Discovery Dock möglich. Den Podcast gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und heute um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Sie feiern demnächst 40 Jahre grüne Fraktion in der Bürgerschaft. Wie haben Sie eigentlich Ihren 40. Geburtstag gefeiert? Dominik Lorenzen: Logischerweise mit einer großen Party. Ich habe mich mit einem Freund zusammengetan, mit dem ich schon andere Geburtstage gefeiert habe. Wir hatten eine tolle Location in der Schanze gemietet und da ging es richtig ab.
Als die Grünen in die Bürgerschaft kamen, waren Sie vier. Wann haben Sie denn das erste Mal von den Grünen gehört?
Ich bin ein Dorfkind. Da gab es damals schon Grüne, aber das war mir auch etwas suspekt. Ich glaube, mit Mitte 20 war bei mir der Moment, in dem ich kapiert habe, dass wir unseren Planeten kaputt machen. Da wurde die grüne Politik wichtiger für mich, da habe ich das erste Mal die Grünen gewählt. In meinen 30ern bin ich öfter zu Partei-Veranstaltungen gegangen und langsam reingerutscht. Parteien sind interessante Organisationen. Wenn man den kleinen Finger hinhält, dann reißen sie einem schnell den Arm aus. So ist es bei mir auch gewesen. Jetzt bin ich auf der anderen Seite und ziehe an den Fingern.
Es wird bei den Feierlichkeiten auch um die Geschichte der Partei gehen. Können Sie die kurz zusammenfassen?
Zu unseren Feierlichkeiten haben wir alle „Zeitzeugen“eingeladen. Außerdem haben wir eine Ausstellung organisiert. Wir wollen die ganze Geschichte zeigen. Ich glaube, wichtig ist zu verstehen, dass Grüne eine Bewegung sind. Diese hat auch außerhalb der Parlamente stattgefunden. Da ging es um Pazifismus, um Feminismus, also die Rolle von Frauen in der Politik. Es ging um Umweltschutz, um Naturschutz und die Bewahrung des Planeten.