So extrem steigt der Gaspreis in Hamburg
Auch E.on wird teurer. Für DurchschnittsKunden heißt das: 68 Euro mehr pro Monat
Verbraucher in Hamburg müssen mal wieder stark sein: Nachdem zahlreiche GasAnbieter ihre Preise bereits erhöht haben, wird nun auch Grundversorger E.on nachziehen – und zwar schon sehr bald. Für Kunden bedeutet das eine empfindliche Steigerung der Kosten um durchschnittlich die Hälfte.
Mit 7,95 Cent je Kilowattstunde (kWh) Gas ist E.on derzeit der günstigste Energielieferant. Ab dem 1. August wird dieser sogenannte Arbeitspreis jedoch um 57 Prozent auf 12,48 Cent brutto pro kWh steigen. Der jährliche Grundpreis solle aber stabil bei etwa 171 Euro bleiben, so das
Unternehmen.
Für einen durchschnittlichen Kunden mit einem Jahresverbrauch von 18.000 kWh bedeutet das konkret eine Preissteigerung von 51 Prozent, beziehungsweise 68 Euro mehr – pro Monat. „Die Lage an den Energiemärkten ist – gerade beim Erdgas – bereits seit Monaten außergewöhnlich und hat sich in den vergangenen Wochen massiv zugespitzt“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Der Großhandelspreis für Erdgas hat sich laut BDEW zwischenzeitlich im Vorjahresvergleich teilweise verfünffacht. Ursachen für die steigenden Erdgaspreise sind unter anderem die leeren Gasspeicher in Europa, die erhöhte Nachfrage sowie die steigende CO₂-Abgabe. Durch eine „langfristige Einkaufsstrategie“könne man die „massive
Vervielfachung der Beschaffungspreise“zwar abmildern, so der Sprecher. „Den Entwicklungen der Märkte können wir uns, wie alle anderen Anbieter auch, aber nicht gänzlich entziehen.“Energiereferent Jan Bornemann von der Verbraucherzentrale Hamburg hat schon mit der Preiserhöhung durch E.on gerechnet. Für Verbraucher sieht der Experte kaum eine Alternative, als die Steigerung hinzunehmen.
„Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Preis immer noch gut“, so Bornemann zur MOPO. „Einzig wer eine Preisgarantie haben möchte, sollte über einen Anbieterwechsel nachdenken.“Denn die gebe es bei E.on nicht. Bornemann fordert von der Politik, vor allem die Menschen mit geringem Einkommen zu unterstützen.