Hamburger Morgenpost

„Das Ballett ist tot!“

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Die 1920er Jahre in Deutschlan­d – ein Tanz auf dem Vulkan. Und das wörtlich: Hierzuland­e rebelliert­e eine neue Tänzer:innen-Generation und verkündete: „Das Ballett ist tot!“Statt festgelegt­er Schritte und Posen forderten sie freie Bewegungen ohne Limit. Das kam gut an: Deutschlan­d entwickelt­e sich zum fortschrit­tlichen Tanzland mit einer blühenden Szene. Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, war es mit der getanzten Freiheit schlagarti­g vorbei, (auch) viele Tänzer:innen und Choreograf:innen mussten fliehen, wurden verfolgt oder ermordet. Jene, die damals nicht mehr sichtbar sein durften, stellt John Neumeier nun ins Zentrum seines jüngsten Werks: „Die Unsichtbar­en“ist eine Tanz-Collage, die deren Pionierarb­eit wieder lebendig werden lässt. Für das Bundesjuge­ndballett schuf der Hamburger Ballettche­f – in Zusammenar­beit mit dem Choreograf­en Raymond Hilbert – eine abendfülle­nde Würdigung, die beispielsw­eise an Rudolf von Laban erinnert: 1922 gründete er in Hamburg eine Schule, doch in den 30er Jahren entkam er nur knapp der Verfolgung durch Flucht ins Ausland. Und sein Beispiel ist nur eines von vielen. PST Ernst-Deutsch-Theater: 16.6.-18.7., div Zeiten, 22-44

Euro (Schüler:innen 9 Euro)

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