Hamburger Morgenpost

Für Walter gibt es noch viel Redebedarf

NEUSTART Für Sportpsych­ologe Herzog ist vor der neuen Saison der Trainer gefragt

- VOM HSV BERICHTEN LUIS VIEIRA HEINE und FLORIAN REBIEN redaktion-sport@mopo.de

Nach einer Mini-Pause von nur 24 Tagen legt der HSV an diesem Wochenende wieder los. Der Plan ist klar: Im Volkspark will man nun mit Vollgas in die Bundesliga durchstart­en. Ist das nach dem knappen Scheitern in der Relegation gegen Hertha so einfach möglich? Oder muss die Vergangenh­eit erst noch richtig verarbeite­t werden? Für Sportpsych­ologe Matthias Herzog ist die passende Kommunikat­ion ein entscheide­nder Faktor.

Die Enttäuschu­ng war im Volkspark groß. Mit einem Bein standen die Hamburger nach dem 1:0-Sieg im Relegation­s-Hinspiel gegen Hertha BSC schon in der Bundesliga, doch mit dem 0:2 im Rückspiel verloren sie dann in einem Spiel wieder alles. Ein bitterer Moment. Kapitän Sebastian Schonlau sprach davon, dass es mehr als nur ein paar Tage brauchen werde, um die Enttäuschu­ng zu verarbeite­n. Gemeinsam konnten die Spieler nicht die Wunden lecken. Direkt einen Tag nach der Niederlage gegen Berlin ging es für sie in den Urlaub. Zeit für eine große Analyse blieb da nicht. Pauschal einfach nur abgehakt sollte die Vergangenh­eit jetzt aber

auch nicht werden, meint Herzog.

„Es hängt davon ab, wie es verarbeite­t wird“, sagt der Sportpsych­ologe im Gespräch mit der MOPO. Sein Tipp: „Man sollte nicht die Enttäuschu­ng in den Vordergrun­d stellen. Der HSV war bis zum Ende der Saison voll dabei. Es hat letztlich nur eine Kleinigkei­t gefehlt. Nun sollte man sich die Fragen stellen: Was ist gut gelaufen? Warum hat es nicht gereicht? Wie können wir es besser machen?“

Es in der neuen Saison besser zu machen, bezeichnet Herzog als nächsten Entwicklun­gsschritt für das Team. So sollte es die Mannschaft nun auch angehen. Entscheide­nd ist für ihn, dass mit den Spielern nun noch mal klar über die Vergangenh­eit und dann auch Zukunft gesprochen wird. Vor allem Trainer Tim Walter wird hier gefordert sein. Viele Einzelgesp­räche und Teambespre­chungen sollten für ihn zum Start der Vorbereitu­ng auf dem Programm stehen.

Klar thematisie­rt sollte dabei auch das von der KlubFührun­g bereits kommunizie­rte Ziel Aufstieg in die Erste Liga werden. „Man hätte das Ziel auch mit der Mannschaft zusammen kommunizie­ren können. Entscheide­nd wird letztlich sein, mit welcher Überzeugun­g das Team und jeder einzelne Spieler damit umgeht. Das erfährt man besten in Einzelgesp­rächen“, sagt Herzog, der grundsätzl­ich überzeugt ist, dass man mit den richtigen Worten und Taten viel aus der vergangene­n Saison lernen und darauf aufbauen kann. Erstmal ist dabei Tim Walter an der Reihe. Für den HSV-Trainer gibt es viel Redebedarf.

einen Innenverte­idiger gehört, ist der Name Programm. „Ich würde schon sagen, dass man als Burgenländ­er eine gewisse Härte hat“, erzählt er lachend. Genutzt hat ihm das in Mainz nur bedingt, sechs ErstligaEi­nsätze stimmen ihn nicht zufrieden. „Ich war auf mehr Minuten eingestell­t“, sagt er, um in Bezug auf die Gründe selbstkrit­isch anzufügen: „Da muss ich auf jeden Fall bei mir anfangen.“In Hamburg dürfte der 21-Jährige, wenn nichts dazwischen­kommt, auf deutlich mehr Präsenz kommen, vermutlich in der jüngsten Innenverte­idigung der Liga. Doch daran stört sich Nemeth ganz und gar nicht. „Ich glaube, ich habe in den letzten Jahren schon ein paar Erfahrunge­n sammeln können“, sagt er, gleiches treffe auch auf zum Beispiel Jakov Medic zu. „Was ich bisher gesehen habe, haben auch unsere anderen Innenverte­idiger richtig Qualität. Da spielt das Alter keine Rolle.“Ähnliches gilt für den Fakt, dass Nemeth ohne eigenes Zutun zum teuersten Einkauf der Kiezklub-Historie wurde. Um die 1,7 Millionen Euro beträgt das Gesamtpake­t, über das sich der Betroffene aber so gar keine Gedanken macht. „Das machen die zwei Vereine aus, was da bezahlt wird“, erklärt er schulterzu­ckend. „Ich versuche einfach, meine Qualität auf den Platz zu bringen.“

Eine besondere Qualität hat er unterdesse­n bereits unter Beweis gestellt. Eine, die mit Sport nichts zu tun hat, in Hamburg aber über alle Maße geachtet wird: Er hat tatsächlic­h schon eine Wohnung gefunden.

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HSV-Trainer Tim Walter (l.) war nach der Relegation­sPleite als Tröster gefragt.
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