Für Walter gibt es noch viel Redebedarf
NEUSTART Für Sportpsychologe Herzog ist vor der neuen Saison der Trainer gefragt
Nach einer Mini-Pause von nur 24 Tagen legt der HSV an diesem Wochenende wieder los. Der Plan ist klar: Im Volkspark will man nun mit Vollgas in die Bundesliga durchstarten. Ist das nach dem knappen Scheitern in der Relegation gegen Hertha so einfach möglich? Oder muss die Vergangenheit erst noch richtig verarbeitet werden? Für Sportpsychologe Matthias Herzog ist die passende Kommunikation ein entscheidender Faktor.
Die Enttäuschung war im Volkspark groß. Mit einem Bein standen die Hamburger nach dem 1:0-Sieg im Relegations-Hinspiel gegen Hertha BSC schon in der Bundesliga, doch mit dem 0:2 im Rückspiel verloren sie dann in einem Spiel wieder alles. Ein bitterer Moment. Kapitän Sebastian Schonlau sprach davon, dass es mehr als nur ein paar Tage brauchen werde, um die Enttäuschung zu verarbeiten. Gemeinsam konnten die Spieler nicht die Wunden lecken. Direkt einen Tag nach der Niederlage gegen Berlin ging es für sie in den Urlaub. Zeit für eine große Analyse blieb da nicht. Pauschal einfach nur abgehakt sollte die Vergangenheit jetzt aber
auch nicht werden, meint Herzog.
„Es hängt davon ab, wie es verarbeitet wird“, sagt der Sportpsychologe im Gespräch mit der MOPO. Sein Tipp: „Man sollte nicht die Enttäuschung in den Vordergrund stellen. Der HSV war bis zum Ende der Saison voll dabei. Es hat letztlich nur eine Kleinigkeit gefehlt. Nun sollte man sich die Fragen stellen: Was ist gut gelaufen? Warum hat es nicht gereicht? Wie können wir es besser machen?“
Es in der neuen Saison besser zu machen, bezeichnet Herzog als nächsten Entwicklungsschritt für das Team. So sollte es die Mannschaft nun auch angehen. Entscheidend ist für ihn, dass mit den Spielern nun noch mal klar über die Vergangenheit und dann auch Zukunft gesprochen wird. Vor allem Trainer Tim Walter wird hier gefordert sein. Viele Einzelgespräche und Teambesprechungen sollten für ihn zum Start der Vorbereitung auf dem Programm stehen.
Klar thematisiert sollte dabei auch das von der KlubFührung bereits kommunizierte Ziel Aufstieg in die Erste Liga werden. „Man hätte das Ziel auch mit der Mannschaft zusammen kommunizieren können. Entscheidend wird letztlich sein, mit welcher Überzeugung das Team und jeder einzelne Spieler damit umgeht. Das erfährt man besten in Einzelgesprächen“, sagt Herzog, der grundsätzlich überzeugt ist, dass man mit den richtigen Worten und Taten viel aus der vergangenen Saison lernen und darauf aufbauen kann. Erstmal ist dabei Tim Walter an der Reihe. Für den HSV-Trainer gibt es viel Redebedarf.
einen Innenverteidiger gehört, ist der Name Programm. „Ich würde schon sagen, dass man als Burgenländer eine gewisse Härte hat“, erzählt er lachend. Genutzt hat ihm das in Mainz nur bedingt, sechs ErstligaEinsätze stimmen ihn nicht zufrieden. „Ich war auf mehr Minuten eingestellt“, sagt er, um in Bezug auf die Gründe selbstkritisch anzufügen: „Da muss ich auf jeden Fall bei mir anfangen.“In Hamburg dürfte der 21-Jährige, wenn nichts dazwischenkommt, auf deutlich mehr Präsenz kommen, vermutlich in der jüngsten Innenverteidigung der Liga. Doch daran stört sich Nemeth ganz und gar nicht. „Ich glaube, ich habe in den letzten Jahren schon ein paar Erfahrungen sammeln können“, sagt er, gleiches treffe auch auf zum Beispiel Jakov Medic zu. „Was ich bisher gesehen habe, haben auch unsere anderen Innenverteidiger richtig Qualität. Da spielt das Alter keine Rolle.“Ähnliches gilt für den Fakt, dass Nemeth ohne eigenes Zutun zum teuersten Einkauf der Kiezklub-Historie wurde. Um die 1,7 Millionen Euro beträgt das Gesamtpaket, über das sich der Betroffene aber so gar keine Gedanken macht. „Das machen die zwei Vereine aus, was da bezahlt wird“, erklärt er schulterzuckend. „Ich versuche einfach, meine Qualität auf den Platz zu bringen.“
Eine besondere Qualität hat er unterdessen bereits unter Beweis gestellt. Eine, die mit Sport nichts zu tun hat, in Hamburg aber über alle Maße geachtet wird: Er hat tatsächlich schon eine Wohnung gefunden.