Bunter Protest mit 50 kleinen Stiefeln
EIMSBÜTTEL Inklusions-Kita kämpft für ein neues Zuhause
Für 50 Mädchen und Jungen ist die „KinderVilla Eimsbüttel“(KiVi) mehr als nur eine Kita – sie ist ein zweites Zuhause, ein Ankerpunkt. Doch der Kindertagesstätte mit ihrem besonderen Inklusions-Konzept droht das Aus, nachdem ihr der Mietvertrag gekündigt wurde. Deshalb kämpfen Kinder und Eltern schon seit Monaten – und werden an diesem Wochenende noch einmal richtig laut.
50 farbig bemalte Stiefel aus Beton stehen vor der Christuskirche in Eimsbüttel. Jeder von ihnen steht für ein Kind, das seinen Kita-Platz verliert, wenn die evangelische Kirchengemeinde Ernst macht. 2015 hat sie der KiVi den Mietvertrag gekündigt und ihn in ein befristetes Mietverhältnis umgewandelt, das im August 2023 ausläuft. Begründung: Eigenbedarf.
Ein Teil der KiVi-Kinder hat besondere Einschränkungen und erhöhten Betreuungsbedarf. Das Prinzip der Inklusion wird großgeschrieben. Viele Eltern suchenjahrelangna ch einem Kita-Platz wie diesem. „In dieser Kita lernen die Kinkennen, der Vielfalt werden dadurch offener und tragen es mit ins ganze Leben. Das ist besonders“, sagt Anika Schäfer, Mutter und Vorstandsmitglied der Elterninitiative, zur MOPO.
Bisher hat der Zusammenschluss der Eltern keine geeignete neue Immobilie gefunden. Ein vielversprechendes Bauvorhaben am Bunker Weidenstieg scheiterte. Das bedauere auch das Bezirksamt, das die „KinderVilla“nach eigenen Angaben „durch die Bereit-/ Herstellung von Kontakten“tatkräftig „bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten und A lternativstandorten“unterstütze, wieesaufMOPO-Anfrageerklärt.
Mit einem großen Solidaritätsmarsch unter dem Motto „Inklusion statt Verdrängung“, beginnend auf dem Neuen Pferdemarkt (Treffpunkt „Grüner Jäger“) über die Schanzenstraße zur „KinderVilla“in der Fruchtallee 22, will die KiVi am Samstag von 10.30 bis 12 Uhr noch einmal auf ihre Lage aufmerksam machen und die Kirche dazu bewegen, ihr wenigstens eine Übergangslösung anzubieten. Anschließend ist ein großes „Festival der Inklusion“an der KiVi geplant.