Shitstorm nach dem Shell-Deal
Fans kritisieren „Greenwashing“
Schnell meldeten sich Fans zu Wort, als der HSV am Donnerstagabend eine dreijährige Partnerschaft mit dem Mineralölunternehmen Shell im Rahmen des „Hamburger Wegs“bekanntgegeben hatte. „Ich war mein Leben lang HSV-Fan, aber einer der mörderischen Firmen der Welt als Partner nehmen … Wenn der HSV die größte Katastrophe der Menschheit unterstützen will, war es das… sehr enttäuschend“, schrieb Jared Schiffer auf Twitter. Andere Nutzer kritisierten das „Greenwashing“, das das umstrittene Unternehmen mithilfe des HSV betreibe. HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld sah dies anders: „Die Shell Deutschland GmbH und der HSV haben beide das Ziel, die Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten und spielen somit im selben Team. Sowohl Shell als auch der Hamburger Weg haben es sich auf die Fahne geschrieben, die Gesellschaft positiv zu verändern.“Verein und Konzern wollen in Sachen Mobilität und Infrastruktur kooperieren, Shell soll „insbesondere der HSV-Stiftung als starker Partner zur Seite stehen“. Bei Umweltorganisationen steht Shell nicht besonders hoch im Kurs. Der Konzern beteuert, auf erneuerbare Energien zu setzen und bis 2050 klimaneutral werden zu wollen. Doch insbesondere die Ölförderung in Nigeria mitsamt eingehender Menschenrechtsverletzungen ruft immer wieder Kritiker auf den Plan. Sarkastisch fragte ein Twitter-Nutzer: „Warum nicht gleich Gazprom?“Das russische Staatsunternehmen gehört in der Tat zu den wenigen Firmen, die in der jüngeren Vergangenheit weltweit noch mehr CO2Ausstoß verantworten als Shell.