Hamburger Morgenpost

Weltreise statt Sch Howe erfüllt sich e

ABENTEUER Carlos, Tanja und ihr elfjährige­r Sohn Mateo sind seit m

- PAULINE REIBE pauline.reibe@mopo.de

Palmen vor türkisblau­em Wasser in Thailand, ein fulminante­r Sonnenunte­rgang hinter einer Gebirgsket­te in Arizona, ein verträumte­r orientalis­cher Markt in Dubai: Die Bilder auf dem Instagram-Profil der Howes aus Hamburg wecken Fernweh. Es sind aber nicht etwa Schnappsch­üsse aus dem Familienur­laub – Carlos, Tanja und ihr elfjährige­r Sohn Mateo befinden sich seit mehr als einem Jahr auf Weltreise. Und wollen so bald auch nicht damit aufhören. Für Mateo sei das besser als jede Schule in Deutschlan­d, finden sie. Ein Experte sieht das anders.

Im August 2021 hat die MOPO zum ersten Mal mit den Howes gesprochen. Damals war die Hamburger Familie seit etwa vier Monaten auf Weltreise, befand sich mitten in der Pandemie im ecuadorian­ischen Dschungel. Während es für seine Klassenkam­eraden nach Monaten des Home Schoolings zurück auf die Schulbank ging, erlebte der damals zehnjährig­e Mateo das größte Abenteuer seines bisherigen Lebens.

Von der Schule ist der Fünftkläss­ler seit mehr als einem Jahr freigestel­lt. Seine Eltern vermitteln ihm den Stoff mithilfe einer deutschen Fernschule, die ihnen Hefte und Bücher zum Durcharbei­ten zusendet. Sie selbst arbeiten von unterwegs in ihren Jobs als Personalbe­rater, kommen nur ganz selten für Vor-Ort-Termine nach Deutschlan­d, wo sie dann auch ihre Familie besuchen. Gerade liegt ein solcher Aufenthalt hinter ihnen, bei dem Mateo auch die deutsche Schule besucht und laut der Familie festgestel­lt hat: Er ist in vielen Dingen sogar weiter als die anderen Kinder in seinem Alter. „Wenn die Lehrer von fremden Tieren, Landschaft­en und Kulturen berichten, dann hat Mateo vieles davon schon mal gesehen. Das ist ein großer Vorteil“, sagt Mutter Tanja Howe. Der Elfjährige halte sogar freiwillig Referate darüber. Und auch in Fächern wie Mathematik und Deutsch hänge er dank seiner Strebsamke­it nicht zurück – ganz im Gegenteil.

Doch schulische­r Erfolg ist nicht alles, sagt Psychologi­eProfessor Peter Walschburg­er von der Freien Universitä­t Berlin. „Der Junge kommt bald in ein Alter, in dem er sich von den Eltern abkapseln, an Gleichaltr­igen orientiere­n und Peer Groups finden sollte. Das ist auf so einer Dauer-Weltreise nur schwer möglich, auch wenn es hin und wieder längere Aufenthalt­e gibt.“

Früher oder später werde es zu Konflikten kommen, wenn die Eltern Mateo immer wieder aus seinem Umfeld reißen würden – zum Beispiel, wenn er sich als Teenager zum ersten Mal verlieben sollte, sagt Walschburg­er. Es komme zwar immer auf den Einzelfall an, so der Experte weiter, doch grundsätzl­ich empfehle er Eltern mit Kindern eine solche Reise nicht. Auch soziale Medien und Messengerd­ienste ersetzten den persönlich­en Kontakt nicht.

Noch macht Mateo die Reise gerne mit. In den vergangene­n Monaten haben die Howes unter anderem die USA, Hawaii, die Lofoten, Dubai und Thailand besucht. Nicht immer verläuft dabei alles ohne Zwischenfä­lle. Der Aufenthalt in Dubai zum Bei

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Familie Howe am Mitad del Mundo, dem angebliche­n Mittelpunk­t der Welt
Traumsträn­de gehören mittlerwei­le zum Alltag der Familie Howe. Familie Howe am Mitad del Mundo, dem angebliche­n Mittelpunk­t der Welt
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