Hamburger Morgenpost

Schmerzen nach dem Silber-„Sieg“

SCHWIMM-WM Märtens holt erste deutsche Medaille. Hamburger Miroslaw enttäuscht

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Gold verloren? Silber gewonnen! Bundestrai­ner Bernd Berkhahn stellte klar: „Für uns ist es ein Sieg.“Der Magdeburge­r Lukas Märtens hat mit seinem zweiten Platz über 400 Meter Freistil für einen Stimmungsb­ooster im deutschen Team zum Beginn der Schwimm-WM gesorgt. Ein Hamburger ließ sich davon allerdings nicht treiben.

Märtens’ Handy war nach dem größten Rennen seiner Karriere, in dem er nur den Australier Elijah Winnington ziehen lassen musste, geradezu explodiert. „Mehrere hundert“Nachrichte­n habe er bekommen. Auch am Tag danach sei er nicht dazu gekommen, diese überhaupt alle anzuschaue­n.

Der 20-jährige Shootingst­ar, der in den 3:42,85 Minuten, die er in Budapest bis zum Anschlag brauchte, den nächsten Schritt aus dem Schatten von Trainingsp­artner und Olympiasie­ger Florian Wellbrock machte, hat schließlic­h noch Wichtiges vor. Schon am Sonntag musste er wieder ins Becken, um sich über den Vorlauf und das Halbfinale für den heutigen Endlauf (18.02 Uhr) zu qualifizie­ren. Heute Vormittag kommt es zudem über 800 Meter

Freistil im Vorlauf zum ersten Kräftemess­en mit Wellbrock. Ein hammerhart­es Programm. Die Schmerzen, die er dafür in Kauf nimmt, waren Märtens anzusehen. Nur mit Mühe schleppte er sich aufs Siegerpode­st. Die Beine seien schwer, sagte der Modellathl­et, aber: „Es muss jetzt weitergehe­n.“Bescheiden begann die WM für die Hamburger Hoffnung Rafael Miroslaw. Über 200 Meter Freistil blieb der 21-Jährige 2,24 Sekunden über seiner Bestzeit und schied als 26. aus.

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Lukas Märtens schwamm nah heran an seine persönlich­e Bestzeit und gewann WM-Silber.

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