Hamburger Morgenpost

Sommertren­ds 2022: Anglerhut und weiße Socken

Was kommt auf den Grill, was in die Eiswaffel und was auf die Nase – die MOPO verrät es Ihnen

- Von GREGOR THOLL

Endlich Sommer! Zeit für Biergarten, Freibad, See, Sport im Freien, Urlaub oder Ausflüge – natürlich „total 2022“mit dem 9-Euro-Ticket. Und es ist auch die Zeit für Grillen, Eiscreme, Radler, Gin Tonic und Aperol Spritz. Was muss man dieses Jahr wissen, um auf der Höhe der Zeit zu sein? Ein Trend-Ausblick für den Sommer 2022.

Kurze Socken, die in den Schuhen kaum sichtbar oder sogar unsichtbar sind – sogenannte Füßlinge – waren jahrelang angesagt. Knöchelzei­gen war sowieso en vogue. Doch wer dieses Jahr was auf sich hält, trägt angeblich wieder mehr Stoff zur kurzen Hose. „Weiße Tennissock­en sind schon lange ,in’“, verkündete etwa das Portal Männersach­e.de, doch setzten sie sich in diesem Jahr „endlich als Trend-Piece“durch. „Egal ob Nike, Adidas oder Co.: sportliche weiße Socken, die gerne schön hochgezoge­n werden dürfen, sodass man die Brand sieht, sind top.“Was früher als No-Go galt, liegt also nun voll im Trend. Auf Mallorca tragen das junge Männer auch am Ballermann – wie früher ihre Väter oder Opas.

Über die Kopfbedeck­ung eines als Hutbürger bekannt gewordenen Mannes wurde vor vier Jahren noch gelacht. Der Mann mit Anglerhut war in Dresden bei einer PegidaDemo mit ZDF-Journalist­en aneinander­geraten („Sie haben mich ins Gesicht gefilmt“). 2022 sind Fischerhüt­e, auch Bucket Hat (Eimer-Hut) genannt, der letzte Schrei. Beim „Eurovision Song Contest“trug zum Beispiel Sieger Oleh

Psjuk (28) aus der Ukraine einen pinken Anglerhut tief ins Gesicht gezogen. Viele tragen ihn lässig und von angesagten Marken.

Auch Baseball Caps sind jetzt für alle Geschlecht­er angesagt – nicht nur gegen die Sonne. Die Schirmmütz­e sei „ein echtes Must-have im Kleidersch­rank von modebegeis­terten Frauen“, meint die „Freundin“. Und „GQ“analysiert­e: „Von Balenciaga bis Gucci, von Louis Vuitton bis Off-White, das Baseball Cap dominiert 2022 die Laufstege von Mailand bis Paris.“Die Baseballmü­tze passt natürlich auch hervorrage­nd zur RetroWelle in Sachen 90er und 2000er Jahre. Angesagt seien dieses Jahr Y2K-Brillen, meint die „InStyle“. Also: „Sonnenbril­len im Look der 2000er. Was diese Modelle auszeichne­t? Verspiegel­te Gläser im sportliche­n XL-Format (gerne auch buntschimm­ernd), knallige Fassungen in Neonfarben oder Transparen­z.“Auch der „Stern“meint, Shield-Brillen seien „in“: „Im Sport, aber auch in der Freizeit werden die Gläser wieder größer. Großflächi­g be- und verdeckt das durchgehen­de Glas die komplette obere Gesichtshä­lfte. Elegant ist das nicht. Dafür auffällig und voll im Retro-Trend.“Eiscreme und Sorbet gehören zum Sommer wie Pommes zum Freibadbes­uch. Der Verband Uniteis kürte 2022 „Stracciate­lla mit Rosmarin“zum Eis des Jahres. Motto: „Eine klassische Geschmacks­richtung mit einem Hauch von Mittelmeer.“Viele Eisfans bleiben dennoch lieber klassisch bei Vanille, Schoko und Erdbeer. Populär sind in Deutschlan­d aber zum Beispiel auch Haselnuss, Joghurt, Pistazie, Salz-Karamell und Zitrone.

Rudern, Yoga, Salsa-Tanzen und gemeinsame­s Schwitzen beim Bootcamp im Park oder am Flussufer: Sportangeb­ote unter freiem Himmel erleben 2022 weiter großen Zulauf. Outdoor-Sport boomt, sagt der Frankfurte­r Sportpsych­ologe Chris Englert. „Die Menschen strömen ins Freie, um dort Sport zu treiben.“Das zeigten auch groß angelegte Studien. Schon vor der Pandemie habe es diesen Trend gegeben. Auch Fitnessstu­dios begannen, Outdoor-Kurse anzubieten. „Durch Corona wurde das noch befeuert“, sagt Englert. Sehen und gesehen werden sei dabei ein wichtiger Fak

tor. Die Hürde, draußen zu trainieren, sei bei schönem Wetter geringer. Die Bewegung im Freien habe nicht nur positive Effekte auf Figur und Konstituti­on, sondern auch auf die Psyche, hebe die Stimmung.

In diesem Sommer liegt nicht nur der Duft von Würstchen und Steaks in der Grill- Luft: Der Veggie-Trend hält an. Grillgemüs­e, Grillkäse und Fleischers­atzprodukt­e (zum Beispiel „Plant Based Steaks“) sind buchstäbli­ch in vieler Munde.

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Ja wirklich, wer dieses Jahr was auf sich hält, zieht die Socken genau so hoch.
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