„Krisenzeiten sind Regierungszeiten“
Der CDU-Fraktionsvorsitzende über die Arbeit der Opposition
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit dem Fraktionsvorsitzenden der CDU, Dennis Thering, macht unser Werbepartner, die „Grüne Bürgerschaftsfraktion Hamburg“, möglich. Den Podcast in voller Länge gibt’s auf den üblichen Kanälen und heute um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Die Haushaltsberatungen sind zu Ende gegangen. Jetzt hat man sich auf ein 37 Milliarden Euro schweres Paket für die Jahre 2023/2024 geeinigt. Die Bürgerschaft muss das Ganze noch beschließen. Was hältst du davon? Stimmst du allem zu? Dennis Thering: Erst mal freue ich mich, dass wider Erwarten mehr Steuereinnahmen geflossen sind. Das gibt der Stadt deutlich mehr Spielraum. Besonders jetzt in der Nach-Corona-Zeit. Jetzt kommt es darauf an, dass das Geld auch zielgerichtet dort ankommt, wo es gebraucht wird. In den Bezirken findet das Leben der Menschen statt.
„Raus aus dem Rathaus, rein in die Stadtteile“– das ist dein Motto. Wie viel Nähe kann man zu den Menschen entwickeln?
Das ist sehr wichtig, dass man Nähe entwickelt. So mache ich Politik. Nur wenn man eng im Austausch steht, versteht man, wie die Menschen ticken. Wenn ich mich den ganzen Tag im Rathaus einschließen würde, dann werde ich nicht erfolgreich sein.
Ist es in Krisenzeiten schwieriger, Opposition zu sein?
Ich bin an dem Tag Fraktionsvorsitzender geworden, an dem der erste Lockdown begann. Ich hatte ganz viele tolle Ideen, wie man die Stadt nach vorne bringt. Doch das wurde alles über den Haufen geworfen. Für mich war klar, dass wir als CDU den Senat unterstützen und Hamburg gut durch die Krise bringen. Natürlich sind auch Fehler gemacht worden. Das haben wir da, wo es angemessen war, auch kritisiert. Klar ist, dass Krisenzeiten Regierungszeiten sind. Das macht es für die Opposition extrem schwierig.