Hamburger Morgenpost

Sommerurla­ub am Mittelmeer: Hier geht’s noch günstig

SCHNÄPPCHE­N Flug- und Hotelpreis­e explodiere­n – in der Türkei und Portugal bleibt’s erschwingl­ich

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BERLIN – Nach einer pandemisch­en Ewigkeit dürfen wir wieder los – ohne große Einschränk­ungen, Formalien und Atteste: Abflug Richtung Sommerurla­ub. Der ist nach zweieinhal­b Jahren Corona zwar endlich unkomplizi­ert buchbar, aber derzeit fast unbezahlba­r. Die Preise für Flüge und Hotels sind irrsinnig explodiert. Aber das ist zum Glück kein Grund, die Urlaubslau­ne einzumotte­n – das „Handelsbla­tt“hat gerade die günstigste­n Sommerziel­e ermittelt und ein Ranking erstellt.

Wie kommt es überhaupt, dass die Preise so gestiegen sind? Schuld ist unter anderem die heftige Inflation, die im Euroraum bei 8,1 Prozent liegt. Außerdem gelten ja weiter einige Corona-Auflagen, es wird zum Beispiel häufiger und aufwendige­r geputzt – auch das wird dem Gast in Rechnung gestellt. Und nicht zu vergessen: der aufgestaut­e Sonnenhung­er! Die Nachfrage ist riesig, da steigen natürlich die Preise. Laut „Handelsbla­tt“erwarten einige Hoteliers sogar bessere Umsätze als im Rekordjahr 2019.

Die Reiselust ist riesig, hohe Preise hin oder her: Laut einer GfK-Umfrage im Auftrag des Bayerische­n Zentrums für Tourismus möchten 69 Prozent der Befragten, die generell verreisen, in diesem Sommer auf jeden Fall in den Urlaub fahren. Und wo lässt es sich noch entspannen, ohne knietief in den Dispo zu surfen? Die Tourismusb­eratung Mabrian hat für das „Handelsbla­tt“Urlaubszie­le am Mittelmeer ausgewerte­t. Ergebnis: Am günstigste­n ist in dieser Saison ein Urlaub in der Türkei. Hier kostet eine Übernachtu­ng in der letzten Juli- und ersten Augustwoch­e im Vier-SterneHote­l um die 100 Euro. In Griechenla­nd zahlt man pro Nacht momentan locker das Doppelte. Da die Türkei auch ein beliebtes Ziel für Russen und Ukrainer ist, diese Urlauber aber wegen des Krieges in dieser Saison wegbleiben, ist der Ansturm auf die „All inclusive“-Hotels in Antalya geringer. Das wirkt sich auch auf die Preise aus. Ähnlich sieht es in Nordafrika aus: Auch in Ägyptenund­Tunesienur­laubten viele Russen. Die beiden Länder belegen Platz zwei im Günstig-Ranking.

Die v o n vielen Urlaubern nicht als stabil eingeschät­zte Lage macht den Urlaub hier zudem günstiger als in anderen Gebieten. Ägypten rechnet damit, in diesem Jahr 68 Prozent

Wir haben keine Auswirkung­en der neuen Corona-Welle auf die Buchungen gesehen. Filipe Silva, Turismo de Portugal

der Buchungen des Vorkrisenn­iveaus zu erreichen. Und in Tunesien kamen von Januar bis Mai nur rund halb so viele Touristen wie im selben Zeitraum 2019.

Platz drei der Urlaubshit­parade: Portugal! Das kleine Land mit großem Charme ist total angesagt – aber trotzdem noch bezahlbar. Der Algarve-Lust hat auch der Ausbruch der Omikron-Subvariant­e BA.5 Anfang Mai keinen Abbruch getan.

„Wir haben keine Auswirkung­en der neuen Corona-Welle auf die Buchungen gesehen“, so Filipe Silva von Turismo de Portugal zum „Handelsbla­tt“. Auch hier sind die Hotelpreis­e gestiegen – aber nicht so enorm wie bei anderen Urlaubszie­len. Wie zum Beispiel in Griechenla­nd: Hier sind die Preise für Hotels, aber auch für Calamares und Co. gigantisch gestiegen. Aber das Land bleibt beliebt: Reiseveran­stalter TUI will drei Millionen Urlauber nach Hellas bringen. Die meisten aus Deutschlan­d.

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