Hamburger Morgenpost

Mick verflucht Ferrari

Nächster Ausfall bei Haas. RadioDurch­sage zensiert

- Von OLIVER REUTER

Mick Schumacher (23) ist ein wohlerzoge­ner Junge, aber nach dem technische­n K.o. im Kanada-Rennen schimpfte der Sohn von Michael Schumacher (53) so unflätig in den Boxenfunk, dass ihn die Formel-1-Regie überpiepen musste. Und das ist durchaus bemerkensw­ert, denn Micks Schimpftir­ade richtete sich gewisserma­ßen gegen seinen Förderer Ferrari.

Auf Platz sieben liegend, im 30. Formel-1-Rennen endlich die ersten WM-Punkte im Visier, ging eine der hoch komplizier­ten GeneratorK­omponenten im FerrariAnt­rieb kaputt. Die bittere Folge: Ausfall in Runde 20 – der Punktlos-Fluch geht weiter.

Da half auch nicht, dass ihm Renningeni­eur Gary Gannon (45) aufmuntern­de Worte funkte: „Tut mir leid, Kumpel. Du warst auf Kurs.“Nach der Schimpf-Kanonade am Funk („So ein Mist! Ausgerechn­et jetzt!“) hatte er sich aber irgendwann doch beruhigt. „Es ist immer schwierig, solche Dinge zu akzeptiere­n. Aber wenn man in den Punkten ist, ist es noch einmal härter, das Auto abzustelle­n“, erklärte Mick seine Flüche. Schließlic­h hatte er sich gute Chancen auf die ersten Punkte ausgerechn­et: „Wir sind gerade in den Rhythmus gekommenun­deswärenoc­h mehr möglich gewesen. Wir hätten um Platz fünf kämpfen können.“Das war in Anbetracht des Speeds des späteren Fünften Charles Leclerc (24) allerdings sehr optimistis­ch. Der baugleiche Motor im Haas aber streikte. Eine Entschuldi­gung von Teamchef Mattia Binotto (52), der von Mick in dieser Saison eine deutliche Leistungss­teigerung gefordert hatte, ist nicht überliefer­t. „Es ist natürlich sehr enttäusche­nd, aber solche Dinge passieren in der Formel 1. Wir müssen die Pille schlucken“, will Mick die Panne abhaken. „Wir hatten aber ein paar schwierige Rennen, von daher war es gut, ein gutes Qualifying und eine gute Rennpace zu haben.

FORMEL 1

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