Mick verflucht Ferrari
Nächster Ausfall bei Haas. RadioDurchsage zensiert
Mick Schumacher (23) ist ein wohlerzogener Junge, aber nach dem technischen K.o. im Kanada-Rennen schimpfte der Sohn von Michael Schumacher (53) so unflätig in den Boxenfunk, dass ihn die Formel-1-Regie überpiepen musste. Und das ist durchaus bemerkenswert, denn Micks Schimpftirade richtete sich gewissermaßen gegen seinen Förderer Ferrari.
Auf Platz sieben liegend, im 30. Formel-1-Rennen endlich die ersten WM-Punkte im Visier, ging eine der hoch komplizierten GeneratorKomponenten im FerrariAntrieb kaputt. Die bittere Folge: Ausfall in Runde 20 – der Punktlos-Fluch geht weiter.
Da half auch nicht, dass ihm Renningenieur Gary Gannon (45) aufmunternde Worte funkte: „Tut mir leid, Kumpel. Du warst auf Kurs.“Nach der Schimpf-Kanonade am Funk („So ein Mist! Ausgerechnet jetzt!“) hatte er sich aber irgendwann doch beruhigt. „Es ist immer schwierig, solche Dinge zu akzeptieren. Aber wenn man in den Punkten ist, ist es noch einmal härter, das Auto abzustellen“, erklärte Mick seine Flüche. Schließlich hatte er sich gute Chancen auf die ersten Punkte ausgerechnet: „Wir sind gerade in den Rhythmus gekommenundeswärenoch mehr möglich gewesen. Wir hätten um Platz fünf kämpfen können.“Das war in Anbetracht des Speeds des späteren Fünften Charles Leclerc (24) allerdings sehr optimistisch. Der baugleiche Motor im Haas aber streikte. Eine Entschuldigung von Teamchef Mattia Binotto (52), der von Mick in dieser Saison eine deutliche Leistungssteigerung gefordert hatte, ist nicht überliefert. „Es ist natürlich sehr enttäuschend, aber solche Dinge passieren in der Formel 1. Wir müssen die Pille schlucken“, will Mick die Panne abhaken. „Wir hatten aber ein paar schwierige Rennen, von daher war es gut, ein gutes Qualifying und eine gute Rennpace zu haben.
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