Zweiter Silber-Coup: Elendt fehlt ein Wimpernschlag
SCHWIMM-WM Frankfurterin verpasst Gold um fünf Hundertstel
Anna Elendt blickte staunend auf die Anzeigetafel, dann lachte sie. Mit einem furiosen Endspurt war die 20-Jährige bei der WM in Budapest zu Silber geschwommen – und hatte den beiden deutschen Stars Florian Wellbrock und Lukas Märtens die Show gestohlen.
„Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte die Frankfurterin nach ihrem zweiten Platz im Finale über 100 Meter Brust, „das war ganz schön hart, ich habe kurz mit der Angst zu tun bekommen, als die Arme ganz schön steif geworden sind. Aber es hat ganz gut geklappt.“Bei der Wende hatte sie noch auf Platz sieben gelegen, am Ende fehlten nach 1:05,98 Minuten nur fünf Hundertstelsekunden zu Gold und der neuen Weltmeisterin Benedetta Pilato aus Italien.
„Ich hab’ gesehen, dass sie rechts und links neben mir schon recht vorne waren. Da hab’ ich mir gesagt, jetzt muss ich mich doch ein bisschen beeilen.“Bei der Siegerehrung hielt sie strahlend die zweite deutsche Medaille in die Kameras und klatschte bei der italienischen Hymne mit. Das dritte Edelmetall hat Olympiasieger Wellbrock heute (18.02 Uhr) über 800 Meter Freistil im Visier. Märtens, am Samstag Vizeweltmeister über 400 Meter, brach im Vorlauf ein und verpasste das Finale. Ähnliches will der Hamburger Rafael Miroslaw unbedingt verhindern. Der 21-Jährige geht heute mit der viertbesten Meldezeit aller Starter in die Vorläufe über 100 Meter Freistil.