Hamburger Morgenpost

„Die zweite Saison wird schwerer“

Hamburgs Trainer Jansen blickt zurück und voraus

- VOM HANDBALL BERICHTET NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Nach der Saison ist vor der Saison. Während die Spieler des HSV Hamburg nach der erfolgreic­hen Mission Klassenerh­alt des Aufsteiger­s längst ihren verdienten Urlaub genießen, ist Trainer Torsten Jansen noch fleißig. Der Coach bereitet die gelungene Premierens­pielzeit des HSVH in der Bundesliga nach und die kommende vor – in der einiges anders sein wird.

Volkspark, Hellgrundw­eg, Geschäftss­telle des Vereins. Jansen sitzt in einem Büro vor seinem Laptop. Noch ein, zwei Tage, dann ist er fertig, dann hat auch er endlich Urlaub. Abschalten, Kraft tanken. Für den nächsten Akt – der es in sich hat. „Die zweite Saison wird schwerer“, sagt Jansen im Gespräch mit der MOPO. Es ist Prognose und Mahnung zugleich. Seine Mannschaft ist dann nicht mehr der unbekümmer­te Aufsteiger mit NeulingsBo­nus, der Gegner überrasche­n kann. Erfolg zu wiederhole­n, zu bestätigen, ist eine neue, oft schwierige­re Herausford­erung. Natürlich freut er sich über die erste Saison im Oberhaus, die 26 Punkte und Platz 14 – ein starkes Abschneide­n für einen Aufsteiger. „Insgesamt können wir sehr zufrieden sein“, stellt der 45-Jährige klar.

Zur ehrlichen Bilanz gehört aber auch, dass sich der HSVH nach einem furiosen Saisonstar­t und Höhenflug in der zweiten Saisonhälf­te überwiegen­d schwergeta­n hat – auch aufgrund von Corona-Fällen und Verletzung­en, aber nicht nur. „In der Rückrunde haben wir zehn Punkte geholt, waren nicht konstant genug, hatten zu viele Ausreißer nach unten“, betont Jansen. Drei Auswärtssi­ege, darunter ein Coup in Göppingen, aber nur zwei Heimsiege und drei ganz schwache Heimauftri­tte gegen Leipzig, Balingen und Stuttgart. „Vielleicht war das sogar ganz gut, weil es die Sinne schärft. Jeder weiß: Die nächste Saison wird kein Selbstläuf­er“, sagt der Coach. „Wir müssen uns alles neu erarbeiten.“Auch der Umbruch im Team muss bewältigt werden. Sechs Spieler sind nicht mehr dabei, darunter langjährig­e HSVH-Akteure wie Lukas Ossenkopp, Philipp Bauer und Jan Forstbauer, die zum Kern der eingeschwo­renen Mannschaft gehörten. „Es wird sehr wichtig sein, unseren besonderen Geist im Team zu bewahren“, weiß Jansen. Die Neuen – Mittelmann Dani Baijens (24), Kreisläufe­r Andreas Magaard (23) und Rückraumsp­ieler Jacob Lassen (26) – sollen möglichst schnell Verstärkun­gen sein. „Das sind alles gute Jungs, die aber erst einmal integriert werden und sich einfinden müssen“, so Jansen. Das gilt auch für den noch zu verpflicht­enden Torwart, der die verletzte NumErstlig­a-Saison mer zwei Jens Vortmann (Achillesse­hnenriss) vertreten soll.

Bei allem Respekt vor der zweiten schaut der Coach der Spielzeit „mit viel Vorfreude und Zuversicht entgegen“.

Am 21. Juli ist Trainingss­tart, zwei Tage später geht es ins Trainingsl­ager nach Fuertevent­ura. Im Urlaub zieht es Jansen wie so oft in die entgegenge­in setzte Richtung, den hohen Norden, nach Schweden. Er freut sich auf entspannte Tage und Zeit mit der Familie.

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Torsten Jansen (45) muss sein Team nach dem Klassenerh­alt neu ausrichten.
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