Hamburger Morgenpost

Der Lockdown auf dem Kopf

- JULIAN KÖNIG

Ich komme einfach nicht über sie hinweg. Seit Ende Februar gehen wir getrennte Wege. „Ich brauche etwas anderes in meinem Leben“, begründete sie das Ende. Mit 30 noch mal neu anfangen, sich nicht binden, unabhängig sein. Und ich? Ich vermisse ihre raffiniert­en Hände, ihren Blick fürs Detail, ihre klaren Worte („Dahinten wird es langsam kahler!“). Seit meine Stamm friseurin ihren Beruf aufgegeben hat, wachsen meine Haare wild – wie zuletzt vor zwei Jahren in der ersten Corona-Welle. Lockdown auf meinem Kopf. Nie wurde deutlicher: Ich brauche eine Neue.

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