Polizisten als Killer tituliert
Likes bei Twitter zog mehrere Hausdurchsuchungen nach sich
Auf Twitter herrscht große Empörung: Ein Like und schon steht die Polizei für eine Hausdurchsuchung vor der Tür? Was auf den ersten Blick übertrieben scheint, hat jedoch einen ernsten Hintergrund: Es geht um HassKommentare nach dem Mord an zwei Polizisten.
In dem Tweet, der den Einsatz auslöste, werden Polizisten als „Killer“tituliert, um die man nicht trauern müsse. Wörtlich heißt es darin: „Wo sind eigentlich die Schweigeminuten für Ahmed Ahmad, für Giorgos Zantioinis, für Oury Jalloh, für all die Menschen, die die Polizei ermordet hat? Ich trauere wenn Unschuldige sterben, nicht wenn die Killer selber mal dran glauben müssen.“Der Tweet bezieht sich auf den Mord an einer Polizistin und einem Polizisten Ende Januar. Eine 24-Jährige und ihr 29-jähriger Kollege wurden damals im Kreis Kusel (Rheinland-Pfalz) getötet. Gestern begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter (s. Seiten 4/5). Grund für die Hausdurchsuchungen in Hamburg war laut Staatsanwaltschaft der
Verdacht auf Straftaten durch das Verfassen eines YoutubeBeitrags, in dem die Ermordung der beiden Polizeibeamten als gut befunden wurde, und das Liken des Tweets, in dem die ermordeten Polizisten als „Killer“bezeichnet werden. Die Durchsuchungen waren keine Einzelaktion. Sie erfolgten im Rahmen eines bundesweiten Einsatzes.