Hamburger Morgenpost

Fische in der Elbe akut bedroht

- Von STEPHANIE LETTGEN

Mangel an Sauerstoff: Zonen werden größer

Die Sauerstoff­situation im Bereich der Hamburger Tideelbe ist nach Angaben der Umweltbehö­rde aktuell kritisch. Das lässt die Sorge um die Fische wachsen. Die minimale Sauerstoff­konzentrat­ion liege deutlich unterhalb der für Fische mindestens notwendige­n vier Milligramm Sauerstoff pro Liter, teilte die Behörde mit.

Tote Fische seien bislang noch nicht angetriebe­n worden, sagte Elbfischer Lothar

Buckow dem Sender NDR 90,3. Allerdings dauere es meist ein paar Tage, bis die Auswirkung­en zu spüren seien.

„Ein derartiger Sauerstoff­mangel im Gewässer ist leider nichts Ungewöhnli­ches“, teilte die Umweltbehö­rde weiter mit. In den Sommermona­ten komme es regelmäßig dazu. „Ungewöhnli­ch in diesem Jahr ist, dass die Zone des Sauerstoff­mangels sich mit jeder Flut bis Bunthaus ausdehnt.“

Dort schwanke die Sauerstoff­konzentrat­ion – je nach

Tidephase – zwischen maximal 7,5 und minimal 2,5 Milligramm Sauerstoff pro Liter. „Die Erklärung für die große Spanne liegt darin, dass beim Ebbstrom sauerstoff­reiches Wasser aus der Mittelelbe an der Messstatio­n vorbeikomm­t und beim Flutstrom sauerstoff­armes Wasser aus dem Hafen.“

Die Umweltbehö­rde nannte mehrere Faktoren für das wiederkehr­ende Sauerstoff­problem in der Tideelbe. Ein Grund: „Aufgrund des geringen Oberwasser­s ist die Verweilzei­t des Wassers im Hafen sehr groß“, hieß es. „Es kommt zu einem Absterben und Absinken eines Teils der Algen.“Bei der mikrobiolo­gischen Zersetzung der Algen werde viel Sauerstoff benötigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany