Fische in der Elbe akut bedroht
Mangel an Sauerstoff: Zonen werden größer
Die Sauerstoffsituation im Bereich der Hamburger Tideelbe ist nach Angaben der Umweltbehörde aktuell kritisch. Das lässt die Sorge um die Fische wachsen. Die minimale Sauerstoffkonzentration liege deutlich unterhalb der für Fische mindestens notwendigen vier Milligramm Sauerstoff pro Liter, teilte die Behörde mit.
Tote Fische seien bislang noch nicht angetrieben worden, sagte Elbfischer Lothar
Buckow dem Sender NDR 90,3. Allerdings dauere es meist ein paar Tage, bis die Auswirkungen zu spüren seien.
„Ein derartiger Sauerstoffmangel im Gewässer ist leider nichts Ungewöhnliches“, teilte die Umweltbehörde weiter mit. In den Sommermonaten komme es regelmäßig dazu. „Ungewöhnlich in diesem Jahr ist, dass die Zone des Sauerstoffmangels sich mit jeder Flut bis Bunthaus ausdehnt.“
Dort schwanke die Sauerstoffkonzentration – je nach
Tidephase – zwischen maximal 7,5 und minimal 2,5 Milligramm Sauerstoff pro Liter. „Die Erklärung für die große Spanne liegt darin, dass beim Ebbstrom sauerstoffreiches Wasser aus der Mittelelbe an der Messstation vorbeikommt und beim Flutstrom sauerstoffarmes Wasser aus dem Hafen.“
Die Umweltbehörde nannte mehrere Faktoren für das wiederkehrende Sauerstoffproblem in der Tideelbe. Ein Grund: „Aufgrund des geringen Oberwassers ist die Verweilzeit des Wassers im Hafen sehr groß“, hieß es. „Es kommt zu einem Absterben und Absinken eines Teils der Algen.“Bei der mikrobiologischen Zersetzung der Algen werde viel Sauerstoff benötigt.