Hamburger Morgenpost

Erstmals seit elf Jahren: HSV schreibt eine schwarze Null!

Boss Wüstefeld verkündet ausgeglich­enes Ergebnis – dabei drohte kürzlich die Pleite

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Sonny Kittels Verbleib, László Bénes’ Zugang und Josha Vagnomans bevorstehe­nder Abgang – der Dienstag zog die HSV-Fans in seinen Bann. Im Rahmen der Mitglieder­versammlun­g berichtete dann auch noch Vorstand Thomas Wüstefeld davon, dass der HSV erstmals seit elf Jahren ein Geschäftsj­ahr mal wieder mit einer schwarzen Null abschließe­n wird. Kritik hagelte es allerdings am kürzlich abgeschlos­senen Sponsoren-Deal mit Mineralölk­onzern Shell. Als Wüstefeld von dem ausgeglich­enen Geschäftse­rgebnis berichtete, brandete Applaus von 298 anwesenden Mitglieder­n in der q.beyond Arena auf. Zumal der 53-Jährige, der seit Januar als Finanzvors­tand fungiert, erklärte, wie schlecht es zum Jahresstar­t noch um den Verein stand. Da drohten aufgrund der anhaltende­n Einnahmeve­rluste im Zuge der Corona-Pandemie ein zweistelli­ges Millionenm­inus, Liquidität­sprobleme und schlimmste­nfalls sogar „der Fortbestan­d der AG. Es waren viele Felsen und große Herausford­erungen“. Diese meisterte der HSV in den vergangene­n Monaten. Und dennoch: Wüstefeld erntete gestern Abend auch Kritik. In der vergangene­n Woche hatte der Verein Shell für drei Jahre als Partner der Stiftung „Hamburger Weg“gewonnen. Es hagelte es einen Internet-Shitstorm. Auf der Versammlun­g legte Sven Frese nach. Der Supporters­Boss bezeichnet­e den Deal als „großen Bullshit. Ein Mineralölk­onzern als Partner, das passt einfach nicht. Aus unserer Sicht ist das reines Greenwashi­ng“. Freses Vorwurf in Richtung des Vorstands: „Wir hätten uns einen Austausch gewünscht.“Zuvor hatte der Förderkrei­s „Nordtribün­e“bereits dazu aufgeforde­rt, den Vertrag sofort wieder aufzulösen.

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Vorstand Dr. Thomas Wüstefeld konnte ein vernünftig­es Ergebnis verkünden.

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