Echte EU-Hoffnung für die Ukraine
GIPFELTREFFEN Große Enttäuschung dagegen auf dem Westbalkan
BRÜSSEL – Die Europäische Union hat die Hoffnungen von sechs Balkan-Staaten enttäuscht, bald Mitglied zu werden. „Ich kann der EU nur mein tiefstes Bedauern ausdrücken“, sagte der albanische Ministerpräsident Edi Rama gestern nach einem EU-Westbalkan-Treffen in Brüssel. „Nicht einmal ein Krieg in Europa, der zur globalen Katastrophe werden könnte, war dazu in der Lage, ihre Einheit herzustellen.“
Dabei war Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Ziel in das Treffen gegangen, neuen Schwung in den festgefahrenen Beitrittsprozess zu bringen. Länder wie Nordmazedonien und Albanien warteten seit fast 20 Jahren auf eine Aufnahme in die EU, sagte der SPDPolitiker. „Aus meiner Sicht ist es von allergrößter Bedeutung, dass das jetzt ein glaubwürdiges Versprechen wird.“Deutlich schneller scheint es mit den EU-Bemühungen der von Russland angegriffenen Ukraine voranzugehen. Bei einem regulären EU-Gipfel wollten die Staats- und Regierungschefs gestern darüber entscheiden, ob die Ukraine und das kleine Nachbarland Moldau den Status als EU-Beitrittskandidaten bekommen. Bei Redaktionsschluss war das Treffen noch nicht beendet, es gab aus Teilnehmer-Kreisen aber positive Signale.