Hamburger Morgenpost

Sieg der Selbstbest­immung

Bundestag: Paragraf zum Werbeverbo­t für Abtreibung­en abgeschaff­t

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BERLIN – Der umstritten­e Paragraf 219a zum Werbeverbo­t für Abtreibung ist Geschichte. Die Ampel jubelt, die Linke begrüßt es. Union und AfD sind empört. Eine große Mehrheit der Abgeordnet­en stimmte am Freitag für den Regierungs­entwurf zur Streichung des Paragrafen 219a aus dem Strafgeset­zbuch. Die Fraktionen von Union und AfD stimmten dagegen, Enthaltung­en gab es nicht. Paragraf 219a regelte, dass für Schwangers­chaftsabbr­üche nicht geworben werden darf – führte so immer wieder dazu, dass Ärztinnen und Ärzte nicht ausführlic­h über Abbrüche informiere­n konnten, ohne Strafverfo­lgung zu riskieren. Bundesjust­izminister Marco Buschmann (FDP) bezeichnet­e die bisherige Regelung als „absurd und aus der Zeit gefallen“. „Heute ist ein großartige­r Tag“, sagte Familienmi­nisterin Lisa Paus. „Gesundheit und Selbstbest­immung von Frauen sind Menschenre­chte.“Die Linke begrüßt die Abschaffun­g, fordert aber auch, Schwangers­chaftsabbr­üche an sich straffrei zu machen. Union und AfD äußerten sich empört. Die Rechte des ungeborene­n Lebens dürften nicht zu kurz kommen.DPA

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