Warum „Sport machen“und „trainieren“nicht das Gleiche ist
„Hey Schatz, ich gehe zum Sport!“und „Hey Schatz, ich gehe zum Training!“Ist doch das Gleiche, oder? Nein, ist es nicht – und das ist ein großes Problem! Immer wieder versuchen Menschen, sich zu mehr Bewegung zu motivieren (Sport oder Training) – und scheitern, wieder und wieder. Der „innere Schweinehund“soll schuld sein. Falls es noch niemandem aufgefallen ist: Es gibt keine Schweinehunde. Es gibt Schweine. Und Hunde. Aber woran liegt es dann, dass bei vielen die sportlichen Erfolge ausbleiben? Zum Großteil am Missverständnis von Sport und Training. Sport macht man, um die Ziele der Sportart zu erfüllen: Ball ins Tor, hoch springen, weit werfen. Warum macht man das? Um zu gewinnen. Oder zum Spaß. Oder für die Geselligkeit. Oder um Geld zu verdienen. Training dagegen ist ein zielgerichteter Prozess, in dem man Schwachpunkte identifiziert und systematisch über Wochen oder Monate behebt. Ein Fußballer muss also seine Schnelligkeit trainieren, um seinen Sport besser ausüben zu können. Eine Person, die zehn Jahre am Schreibtisch gesessen hat, muss ihre Rückenmuskeln trainieren, um Schmerzen loszuwerden. Aber warum ist der Unterschied so entscheidend? Wegen der Erwartungshaltung! Viele Menschen machen Sport. Am liebsten Sport, der Spaß bringt, den man mit Freunden ausüben kann, vielleicht draußen an der frischen Luft oder mit Musik. Und dann hoffen sie, dass der Sport ihnen Trainingseffekte beschert. Das wird aber nicht passieren. Sport trainiert nicht. Jedenfalls nicht systematisch, sondern wenn überhaupt, dann nur zufällig.
Von Training dagegen darf man sehr viel erwarten. Je nachdem, welches Ziel man sich gesetzt hat, kann man erwarten, dass man schmerzfrei wird, leistungsfähiger, von mir aus dünner oder was auch immer. Aber man kann nicht erwarten, dass es einem Spaß macht! Schwachpunkte zu beheben macht nie Spaß, weil es mühselig ist. Der Starke muss an der Beweglichkeit arbeiten, der Ausdauernde an der Koordination und der Bewegliche an der Kraft. Aber wenn man von vornherein weiß, dass es keinen Spaß macht, dann kann man sich überlegen, ob man es für den Effekt, für die Wirkung machen will – oder eben nicht. Sehr viele Menschen putzen sich täglich die Zähne, obwohl es keinen Spaß macht.
Um es also noch mal klar zu sagen: Meist liegt körperlicher Verbesserung kein Spaß zugrunde. Es gibt Sport – und Training. Es gibt Schwein – und Hund.