Hamburger Morgenpost

Wer Hans sien Wurst nich kennt ...

- MAIK KOLTERMANN chefredakt­ion@ mopo.de

Aus meiner Perspektiv­e, von unten über den Tresen linsend, sah der Mann ein bisschen unheimlich aus. Wie eine Schlachter-Figur aus einem RammsteinV­ideo. Massig, schwitzig. Weißer, fleckiger Kittel. Dabei war es nur: Hans. Hans hatte in den 80ern eine Imbissbude an den Gleisen des Hasselbroo­k-Bahnhofs. Eine Art Verkaufswa­gen, umbaut mit einer Art Gartenhaus. Und eine Currywurst bei Hans war: Glück. Er legte sie in Milch ein und briet sie dann auf einem Blech. Warme Soße, vermutlich Hela, gab’s aus einem wärmenden Kübel. „Wer Hans sien Wurst nich kennt, de hett de Tiet verpennt“(oder so ähnlich), stand über dem Tresen. Und das stimmt. Irgendwann waren Hans und sein Wagen weg. Der Bahnhof wurde renoviert, vielleicht lag’s daran. Ich war fassungslo­s, wie man so was zulassen konnte. Anke Geffers stellt auf S. 46/47 tolle Imbisse vor. Wermutstro­pfen: Hans fehlt. Schönes Wochenende!

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