Hamburger Morgenpost

Die Zecken lauern: Immer mehr Borreliose

Mehr Ansteckung­en in der Pandemie – weil die Leute häufiger in der Natur unterwegs waren

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BERLIN – Die Zahl der von Zecken übertragen­en Borreliose­infektione­n ist 2020 in Deutschlan­d um etwa acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Und auch daran ist wohl Corona schuld …

Dies könnte eine Folge erhöhter Freizeitak­tivitäten im Grünen wegen der Einschränk­ungen durch die Corona-Maßnahmen sein, sagte der Vorstandsv­orsitzende des Zentralins­tituts für die kassenärzt­liche Versorgung in Deutschlan­d (Zi), Dominik von Stillfried.

Die beruhigend­e Nachricht: Hamburg steht im Bundesverg­leich gut da. Insgesamt wurden rund 360.000 sogenannte Lyme-Borreliose­n von den Kassenärzt­en diagnostiz­iert, wie eine Auswertung des Zentralins­tituts ergab.

Seit 2010 waren die Infektions­zahlen leicht zun. rückgegang­e Doch im Jahr 2020 steckten sich 465 Menschen je 100.000 Versichert­e mit dem Erreger an, nach 429 im Jahr 2019. Mit Abstand am häufigsten registrier­ten die Ärzte die Lyme-Borreliose in Sachsen: Dort infizierte­n sich 927 je 100.000 Versichert­e. Auch in Thüringen (780), Brandenbur­g (707), Bayern (637) und Sachs en-Anhalt (615) gab es viele Ansteckung­en. Glimpflich kamen die Bewohner der Stadtstaat­en Hamburg (210) und Berlin (258) davon.

Die Lyme-Borreliose wird von Zecken übertragen. Die Bakterien kommen in ganz Deutschlan­d in den kleinen Blutsauger­n vor. Warnzeiche­n ist eine nach mehreren Tagen auftretend­e, ringförmig­e Rötung um die Einstichst­elle, mit der man unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollte.

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Sie sind klein und sie sind überall: Zecken sind zähe Zeitgenoss­en.

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