Vagnoman-Poker: Stuttgart legt nach
OFFERTE VfB erhöht Angebot – und bietet dem HSV drei Spieler an. Wechsel des U21-Nationalspielers rückt näher
Jetzt kommt richtig Bewegung in den Millionen-Poker um Josha Vagnoman. Nachdem die Fronten zwischen dem HSV und dem VfB Stuttgart tagelang verhärtet waren, legten die Schwaben gestern nach. Die Einigung rückt näher.
Im Hintergrund wird gefeilscht, Vagnoman selbst aber lässt sich rein äußerlich nichts anmerken. Auch am Montag vermittelte der umworbene Abwehrmann im Training in Fürstenfeld einen konzentrierten und guten Eindruck, ehe er es sich mit Zimmerpartner Ludovit Reis wieder im Teamquartier „Das Sonnreich“bequem machte. Wie es allerdings in Vagnoman aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Der 21-Jährige soll durchaus und zunehmend genervt von dem Kaugummi-Poker sein. Möglich, dass sich daran nun etwas ändert. Mit dem Spieler hat sich der VfB ohnehin längst auf einen Vierjahresvertrag verständigt, die Einigung mit dem HSV aber steht weiterhin aus. Vier Millionen Euro plus eine Beteiligung von zehn Prozent bei einem Weiterverkauf hatte Stuttgarts Boss Sven Mislintat zuletzt geboten, dazu dem HSV den einen oder anderen VfB-Spieler als Zugabe. Hamburgs Sportvorstand Jonas Boldt, der sich mindestens eine Fixsumme von 5,5 Millionen Euro erhofft, war das allerdings zu wenig.
Nun gibt es ein neues Angebot. Nach MOPO-Informationen flatterte dem HSV gestern eine verbesserte Offerte ins Haus. Die genaue Summe ist nicht bekannt, laut „Abendblatt“soll sie bei fünf Millionen Euro liegen – und damit nah an der Mindestforderung des HSV. Zudem nennt die Zeitung Offensivmann Mateo Klimowicz (21), Roberto Massimo (rechtes Mittelfeld/21) und Sturmtalent Wahid Faghir (18) als die möglichen Kandidaten für ein Leihgeschäft. Für den HSV bedeutet das: Er kommt allmählich in den finanziellen Bereich, bei dem er einlenken könnte. Boldt, der sich seit Sonntagabend im Mannschaftsquartier in Österreich befindet, wird sich nun intensiv mit der Offerte befassen und dann Rücksprache mit Mislintat halten. Von den angebotenen Spielern wäre in erster Linie Massimo ein interessanter Kandidat. Er kennt HSVTrainer Tim Walter (ebenso wie Klimowicz) bereits aus dessen Zeit als Stuttgarter Trainer. Walter trainierte den VfB von Sommer bis Dezember 2019.
Offen, was die verbesserte Stuttgarter Offerte nun für Vagnoman bedeutet. Da beide Parteien bislang so weit auseinander lagen, dass eine Einigung längst nicht absehbar war, sollte der U21-Nationalspieler auch in den Trainingslager-Tests des HSV morgen gegen Hajduk Split und am Freitag gegen Aris Saloniki zum Einsatz kommen. Eine Vorgabe, die sich nun ändern könnte, um die Verletzungsgefahr zu minimieren und den sich anbahnenden Wechsel nicht zu gefährden.