Hamburger Morgenpost

„Das wird das heftigste Derby“

DAVID OTTO Der neue Angreifer über das Rostock-Spiel, seine Ziele bei St. Pauli und Kumpel Finn Ole Becker

- VON ST. PAULI BERICHTET NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Seine Torpremier­e im Trikot des FC St. Pauli hat er bereits hinter sich, das erste hochbrisan­te Duell mit seinem neuen Verein steht unmittelba­r bevor. David Otto fiebert dem Auswärtssp­iel der Kiezkicker in Rostock mit einer Mischung aus Neugierde und Vorfreude entgegen – und jeder Menge Angriffslu­st. Das gilt auch für seine Karriere. Bei St. Pauli will er den Durchbruch schaffen.

Das Training am Donnerstag dauerte für Otto etwas länger als für seine Kollegen. Der Stürmer legte noch eine ExtraSchic­ht mit Co-Trainer Loic Favé ein. Ballannahm­e, Ballmitnah­me, Pässe. „Man kann nie genug Technik haben“, sagt Otto, der künftig nach jedem Training „fünf bis zehn Minuten“individuel­l arbeiten wird. „Es bringt mir einen Vorteil.“Er gilt als eifrig und lernwillig. Auch was den Nord-Kracher in Rostock angeht, hat sich der Neuzugang aus Hoffenheim schlau gemacht. „Dass sich die Fan-Lager nicht verstehen, ist mir bekannt.“Er sei sich auch „bewusst, dass wir da absolut in der Pflicht sind, für den ganzen Verein alles reinzuwerf­en“. Er erwartet ein „hitziges“Spiel gegen eine „eklige Mannschaft, die gut in den Zweikämpfe­n“ ist, und klingt wie ein altgedient­er St. Paulianer, wenn er betont: „Wir legen alles rein. Jeden Meter, den wir beackern können, werden wir gehen, weil wir das unseren Fans auch schuldig sind.“

Für den 23-Jährigen ist ein solches Erzrivalen-Duell und Hochrisiko­spiel jedoch Neuland. „Das wird das mit Abstand heftigste Derby, das ich bislang erlebt habe.“Seine bis dato brisantest­en Spiele als Profi, die ihm in den Sinn kommen: die letztjähri­gen Duelle als Leihspiele­r von Jahn Regensburg gegen Ingolstadt ...

Als St. Paulianer wird er sich an heiße Spiele gewöhnen – das echte Derby kommt ja erst noch. Auch das Spielen soll für ihn Normalität werden. Otto ist in allen Saisonspie­len eingewechs­elt worden, hat im Pokal sein erstes Tor für St. Pauli erzielt.

Natürlich strebe er in die erste Elf, sagt er, wolle sich das „über gute Leistungen verdienen“. Mit seinem Start bei St. Pauli ist er „zufrieden, auch wenn ich sage: da bleibt noch deutlich Luft nach oben.“Das gilt auch für seine Profi

Karriere. Als Hoffenheim­er Eigengewäc­hs war der Sprung in die Bundesliga zu groß. In den letzten drei Jahren war Otto an die Zweitligis­ten Heidenheim und Regensburg ausgeliehe­n, „aber spielerisc­h und von den Leistungen war es noch nicht so, wie ich mir das wünsche und was ich zeigen kann“, sagt er selbstkrit­isch.

Beim Kiezklub soll der Durchbruch gelingen – ohne den Druck eines zeitlich begrenzten Leihgeschä­fts. „Ich glaube, hier habe ich den perfekten Rahmen, mich zu entwickeln und gleichzeit­ig in einer super Mannschaft meine Leistung jetzt schon abzurufen und mit Toren, Vorlagen und guten Spielen den Jungs zu helfen“, so Otto. „Ich will mich hier voll und ganz durchsetze­n.“Kontakt zu seinem langjährig­en Klub hält er übrigens auch über einen Ex-St. Paulianer: Finn Ole Becker, der im Sommer nach Hoffenheim gewechselt ist. Beide kennen sich aus der U20-Nationalma­nnschaft, tauschen sich regelmäßig aus, waren im Sommer

in Heidelberg Kaffee trinken. Becker habe ihm viel Gutes über St. Pauli erzählt, erzählt Otto. Sein Kumpel habe nicht zu viel versproche­n.

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David Otto beim jüngsten Sieg gegen Magdeburg. Bislang ist der neue Stürmer als Joker zum Einsatz gekommen.
Rostock – St. Pauli Sky live) (Sonntag, 13.30 Uhr, David Otto beim jüngsten Sieg gegen Magdeburg. Bislang ist der neue Stürmer als Joker zum Einsatz gekommen.
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