Gold für Klosterhalfen, Silber für Mihambo!
EUROPEAN CHAMPIONSHIPS Sensation über die 5000 Meter. Weitsprung-Star geschlagen. Potye darf jubeln
Einmal Gold und zweimal Silber für Deutschland! Sechs Leichtathletik-Entscheidungen standen gestern Abend bei den European Championships 2022 in München an. Dabei sicherten Tobias Potye (Hochsprung), Konstanze Klosterhalfen (5000-Meter-Lauf ) und Malaika Mohambo (Weitsprung) Edelmetall.
Über 10.000 Meter war Klosterhalfen noch die große Verliererin gewesen, doch ihre letzte Chance bei der EM in München wusste die 25-Jährige zu nutzen – und wie! Der Langstreckenlauf entwickelte sich circa auf der Hälfte der Strecke zum Privatduell mit der Türkin Yasemin Can, auf rund 4000 Metern zog Klosterhalfen vorbei, konnte ihren Vorsprung ins Ziel bringen und sicherte den Deutschen damit die erste (und einzige) Goldmedaille des Abends. „Ich habe keine Sekunde damit gerechnet und ganz oft überlegt, ob ich überhaupt laufen soll. Am Ende wollte ich für mich und die
Zuschauer laufen. Es ist wunderbar, ein Traum. Ich habe keine Worte“, so eine strahlende Klosterhalfen am ARD-Mikrofon.
Auch im Hochsprung gab es aus deutscher Sicht Edelmetall zu bejubeln – die Silbermedaille von Tobias Potye ist ein Überraschungserfolg. Der 27-Jährige überquerte 2,27 Meter und feierte damit den größten Triumph seiner Karriere. Gold gewann Olympiasieger
Gianmarco Tamberi aus Italien mit 2,30 Metern. Bronze ging an den Ukrainer Andrij Prozenko, der wie Potye 2,27 Meter schaffte – sich aber bei 2,23 zwei Fehlversuche leistete. Titelverteidiger Mateusz Przybylko (Leverkusen) wurde mit 2,23 Metern Sechster. Jonas Wagner (Dresden) scheiterte bereits an der Anfangshöhe von 2,18 m.
Ein weiterer zweiter Platz ging im Weitsprung nach Deutschland. Dort holte Weltmeisterin Malaika Mihambo mit 7,03 Metern die Silbermedaille – dabei waren es nur drei Zentimeter, die fehlten, um erneut Gold bejubeln zu dürfen. Letztlich durfte sich über den ersten Platz die Serbin Ivana Vuleta (7,06 Meter) freuen. „Leider hat ein bisschen das Glück gefehlt“, sagte Mihambo. Dennoch sei Platz zwei ein Grund „zum Feiern. Danke München.“Mit der Deutschland-Fahne um den Schultern ließ sie sich feiern, schrieb viele Autogramme für die Fans. Denen war es fast egal, dass es für ihren Star diesmal nicht zu Gold reichte.